Orte der Kunst entdecken

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Das "Vienna Gallery Weekend" bietet Einblicke in das Wirken von Galerien.

Das ist eigentlich eine Ausstellung, bei der es um das Weglassen geht. Wenn man mit einer Galerie zusammenarbeitet, ist man gezwungen, sich auf das Wesentlichste zu konzentrieren und seine Arbeit auf den Punkt zu bringen", betont der Künstler Hans Weigand. Gemeinsam mit Elfie Semotan zeigt er seine aktuellen Werke in der Galerie Gabriele Senn (4., Schleifmühlgasse 1A) .

Es ist eine jener 38 Galerien, die im Rahmen des "Vienna Gallery Weekend" ihre Türen öffnen. Bereits zum dritten Mal möchte man einem interessierten Publikum die Hemmschwelle nehmen und es einladen, Einblicke in die Betätigungsfelder von Wiener Galerien zu gewinnen. Die Besucher können dabei nicht nur neue Positionen von 70 Künstlern kennenlernen, sondern auch kostenlos an von Experten geführten Touren teilnehmen.

Das Wochenende bietet aber auch einen guten Einstieg für all jene, die nicht so genau wissen, was eine Galerie eigentlich tut. "Eine Galerie kann schon so etwas wie Heimat sein. Ich persönlich täte mir schwer, Kuratoren anzuhauen. Galerien sind ein wichtiges Medium, das zwischen Künstlern, Kuratoren, Sammlern und Kritikern geschaltet ist", betont etwa der Künstler Matthias Herrmann. Wehmütig, fast nostalgisch, ist seine aktuelle Ausstellung in der Galerie Steinek (1., Eschenbachgasse 4) . Er thematisiert darin unter anderem das Verschwinden der analogen Fotografie.

Baumstämme & Vögel

Ebenfalls mit der Vergänglichkeit, aber auch mit dem Konservieren und Reanimieren von Dingen beschäftigt sich Christian Mayer in der Galerie Mezzanin (1., Getreidemarkt 14) . So sind etwa 200 Millionen Jahre alte Baumstämme aus Madagaskar zu sehen, die durch einen natürlichen Prozess zu Stein geworden sind. In einem anderen Raum hört man einem Bewohner der Kanaren zu, wie er in der fast schon ausgestorbenen Pfeifsprache El Silbo die Geschichte der beiden Kanarienvögel Bibi und Büberl erzählt.
Die beiden wurden im 19. Jahrhundert von den Inseln nach Wien gebracht, um als Geschenk an Kaiser Franz I. zu gehen. Weil dieser die zwei Piepmatze so sehr liebte, wurden sie nach ihrem Ableben ausgestopft und sind heute noch im Hofmobiliendepot zu sehen.

Wem die Leigh-Bowery-Ausstellung in der Kunsthalle gefallen hat, der sollte auch in der Galerie Christine König (4., Schleifmühlgasse 1A) vorbeischauen. Sie präsentiert als Pendant die Bilderserie "Looks" von Fergus Greer, die Bowery zwischen Stilisierung und Performance darstellt.

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