Orden an Gabalier: Rosenmontagsball lädt "Narrhalla" aus

Ein Mann mit karierter Sonnenbrille singt in ein Mikrofon auf einer Bühne.
„Der Sänger Andreas Gabalier hatte sich in der Vergangenheit wiederholt homophob geäußert."

Die Faschingsgesellschaft Narrhalla darf in diesem Jahr nicht an dem schwulen Rosenmontagsball in München teilnehmen. Sie wurde von den Veranstaltern ausgeladen, weil sie ihren Karl-Valentin-Orden in diesem Jahr an den umstrittenen österreichischen Musiker Andreas Gabalier (34/„Hulapalu“) verleihen will.

„Der Sänger Andreas Gabalier hatte sich in der Vergangenheit wiederholt homophob geäußert. Die Veranstaltenden des Schwulen Faschingsballs am Rosenmontag wollen diese Haltung nicht auch noch belohnen und ziehen Konsequenzen“, teilte das Münchner Schwulenzentrum Sub mit. Zuvor hatte die „Abendzeitung“ über die Ausladung berichtet.

Gabalier soll an diesem Samstag mit dem seit 1973 verliehenen Orden ausgezeichnet werden, der an den legendären Humoristen Karl Valentin (1882-1948) erinnert. Dagegen gibt es Widerstand. Gabaliers gesellschaftspolitische Haltung sei rechtspopulistisch, eindeutig homophob und frauenfeindlich, kritisierte beispielsweise die Direktorin des Valentin-Karlstadt-Musäums, Sabine Rinberger, die Entscheidung. „Hulapalu hat nichts mit Karl Valentin zu tun!“

Ein Mann mit karierter Sonnenbrille und In-Ear-Kopfhörern auf einer Bühne.

Andreas Gabalier wurde 1984 in Kärnten geboren, aufgewachsen ist er jedoch in Graz, mit seinen drei Geschwistern. Sein Bruder ist der Turniertänzer Willi Gabalier.

Andreas Gabalier tritt in Lederhosen mit Gitarre auf einer Bühne auf.

Der französische Familienname stammt von einem Soldaten, der 1796 im Verlauf des Italienfeldzugs von Napoleon Bonaparte nach Österreich kam.

Ein Mann mit zurückgekämmten Haaren und Armbanduhr spricht.

Bevor er sich der Volksmusik zuwandte, war er an der Handelsakademie und begann ein Studium der Rechtswissenschaften.

Ein Mann mit Lederweste und Geweih auf der Schulter steht vor einer Menschenmenge.

Seinen ersten Auftritt hatte er am 18. April 2009 im Musikantenstadl mit "So liab hobi di".

Ein Mann mit Kopfhörern singt oder schreit in ein Mikrofon.

Im selben Jahr nahm er am Vorentscheid für den Grand Prix der Volksmusik teil, musste allerdings hinter Sänger Franz Brei zurückstecken. Seinen Durchbruch feierte er 2009 trotzdem mit seinem ersten Album "Da komm' ich her", das für einen Amadeus als Album des Jahres nominiert wurde.

Ein Mann im Anzug hält eine goldene Romy-Trophäe in den Händen.

Alle darauffolgenden Alben waren auf Platz 1 der österreichischen Charts. 2011 gelang es Gabalier zudem, gleichzeitig drei Alben in den Top 10 zu positionieren.

Ein Mann im Smoking hält eine Romy-Trophäe neben einer Frau im rosa Kleid.

Seit 2013 ist Gabalier mit der österreichischen Moderatorin Silvia Schneider liiert.

Zwei Männer, einer in Zivil und einer in Polizeiuniform, stehen nebeneinander.

2014 gab Gabalier bei den "Rosenheim-Cops" sein Schauspieldebüt.

Eine große Menschenmenge besucht ein Konzert im Freien bei Nacht.

Bereits im darauffolgenden Jahr sorgte mit der Aussage: "Es ist nicht leicht auf dieser Welt, wenn man als Manderl heute noch auf ein Weiberl steht" bei der Verleihung des Amadeus für Unmut...

Ein Mann mit Sonnenbrille spielt Gitarre in Lederhosen auf einer Bühne.

... und Gabalier musste sich mit Kritik über sexistische Aussagen auseinandersetzen. 

Eine Wachsfigur von Andreas Gabalier bei Madame Tussauds in Wien.

Bei Madame Tussaud's im Wiener Prater steht seit 2017 sogar eine Wachsfigur von Gabalier.

Ein Mann und eine Frau posieren bei einer Veranstaltung des Kitz Race Club.

Nachdem seine Äußerungen über "Standort" und "Flater" (gemeint hatte er die Zeitungen "Der Standard" und "Falter") Ende letzten Jahres für Verwunderung gesorgt hatten, ist Gabalier mit der Verleihung des Karl-Valentin-Ordens wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Und das nicht nur auf der Kitzbühler Streif, bei der er auf dem Foto zu sehen ist.

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