Oper soll auf einstiges NS-Gelände in Nürnberg ziehen

Oper soll auf einstiges NS-Gelände in Nürnberg ziehen
Hitlers Reichsparteitagsgelände wird zum Ausweichquartier für die Oper. Die wird saniert.

Die Kongresshalle auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände in Nürnberg wird für einige Jahre zur Opernspielstätte. Die Fraktionen von CSU, SPD und Grünen im Stadtrat haben sich darauf geeinigt, dass das Staatstheater während der Sanierung des maroden Opernhauses dort ein Ausweichquartier bekommt. Die Abstimmung bei der Stadtratssitzung am kommenden Mittwoch gilt damit als reine Formsache. Wo heute fast nur Ruine ist, sollen Menschen also künftig Opern-Premieren feiern. Freilich gab es angesichts der historischen Belastung des Geländes auch kritische Stimmen.

Aufklärung beeinträchtigt?

So wurde in den vergangenen Wochen heftig um den Standort gestritten. Fachleute fürchten, dass durch die angedachte Lösung die Aufklärung über die Ideologie und Propaganda der Nationalsozialisten beeinträchtigt wird. Sie wollen den denkmalgeschützten Monumentalbau in seinem unfertigen Zustand erhalten, da die Architektur dadurch neben der Machtdemonstration auch das Scheitern der Nazis symbolisiere.

Nie fertiggestellt

Die Kongresshalle sollte nach den Nazi-Plänen etwa 70 Meter in die Höhe ragen und 50.000 Menschen Platz bieten. Doch bis auf einen hufeisenförmigen Rohbau wurde sie nie fertiggestellt. Teile des Gebäudes könnten nun zu Proberäumen, Werkstätten und Büros für Oper und Ballett werden. Für die Spielstätte soll ein Leichtbau an der Kongresshalle errichtet werden.

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