Oper: Muti lobt Meyer, will aber nicht an der Scala dirigieren

Oper: Muti lobt Meyer, will aber nicht an der Scala dirigieren
Stardirigent: „Ich weiß nicht mehr, auf welchem Niveau das Orchester spielt, und ich habe keine Lust, mich an die Arbeit zu machen.“

Trotz des geplanten Wechsels von Staatsopern-Direktor Dominique Meyer an die Scala ab Juli 2021 will Dirigent Riccardo Muti nicht wieder am Mailänder Opernhaus dirigieren. „Ich schätze Meyer, er wird an der Scala eine großartige Arbeit leisten. Das Problem ist, dass ich das Scala-Orchester nicht mehr kenne und nicht weiß, wie es spielt“, so Muti im Interview mit der Tageszeitung „Il Giornale“.„Ich weiß nicht mehr, auf welchem Niveau das Orchester spielt, und ich habe keine Lust, mich an die Arbeit zu machen. Es gibt nicht viele Orchester, mit denen ich arbeite“, so der Dirigent, der am Sonntag seinen 78. Geburtstag gefeiert hat.

2005 war Muti nach fast 20 Jahren als Scala-Musikdirektor im Streit mit dem damaligen Intendanten Carlo Fontana geschieden. Am 20. und 21. Jänner 2017 hatte zwei Konzerte seines Chicago Symphony Orchestra an der Scala dirigiert.Muti hob seine enge Beziehung zu den Wiener Philharmonikern hervor. „Die Wiener Philharmoniker betrachten mich als eine Art von Vater. (...) Ich dirigiere sie seit 49 Jahren, ohne ein Jahr zu versäumen. Ich habe bereits mehr als drei Generationen von Philharmonikern erlebt“, berichtete der Dirigent.

Riccardo Muti setzt sich dafür ein, dass die sterblichen Überreste des Florentiner Komponisten Luigi Cherubini (1760-1842) von Paris in die Kirche Santa Croce in Florenz überführt werden, in der mehrere große italienische Künstler ruhen. „Seit Jahren bemühe ich mich, die Überreste Cherubinis nach Florenz zurückzuführen. Jetzt ist die Initiative einer großen italienischen Persönlichkeit notwendig, um dieses Ziel zu erreichen“, sagte Muti. Am Samstag wird Muti den italienischen Präsidenten Sergio Mattarella treffen, der der Aufführung von Mozarts „Figaros Hochzeit“ in Rimini beiwohnen wird.
 

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