One Republic klotzten mit ihrem Können

Ryan Tedder, Boss, Songwriter und Produzent von One Republic
Die Pop-Band One Republic zeigte in der Wiener Stadthalle große Musikalität aber wenig Charakter.

Es war ein Songwriting-Wettbewerb von MTV, der Ryan Tedder, Boss von One Republic, einst den Durchbruch bescherte. 21 war der in Tulsa/Oklahoma geborene Musiker damals, sollte einen Plattenvertrag mit dem Label von N’Syncs Lance Bass bekommen. Aber das ging bald pleite. Erst als er (über die N’Sync-Justin-Timberlake-Linie) Produzent Timbaland kennenlernte, bekam seine Karriere Auftrieb.

Er schrieb Songs für Beyonce, Monrose, Kelly Clarkson und "Bleeding Love", den Erstlings-Hit von X-Factor-Gewinnerin Leona Lewis.

Jetzt steht der mittlerweile 35-Jährige auf der Bühne der Wiener Stadthalle, sieht aus wie Olly Murs, wäre gern Chris Martin oder Bono, und kämpft gegen das Stigma des Pop-Produkt-Backgrounds.

Zuerst einmal mit ordentlich Power: "Light It Up" mit hackenden Gitarren und elektronischen Verzierungen soll anfangs zeigen, dass Tedder die Band gegründet hat, um einen Fuß ins Alternative-Rock-Genre zu kriegen. Doch schon der nächste Song "Secrets" ist reinster Pop.

Bilder der Show

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One Republic

Souverän

Den Großteil der 13.000 Konzertbesucher freut das unbändig. Zumeist weiblich und zur Hälfe so jung, dass Papa oder Mama mit kommen mussten, singen sie mit, jubeln, wenn Tedder sich dreht wie ein Kreisel und wiederholt den langen rötlichen Haarschopf aus dem Gesicht streicht. Und wenn danach der Gitarrist und der Bassist zu Violine und Cello greifen, wird schnell klar: Spielen können die Burschen –so versiert und souverän, wie man das bei einer Pop-Produktion selten sieht. Und jeder gleich mehre Instrumente!

Tedder lässt sich ein Pianino in diverse Bühnenecken stellen, wechselt permanent die Rolle. Bei "Apologize" im Akustik-Teil ist er der inbrünstige Musiker, dann wieder der animierende, wild tanzende Star, der zwischendurch in den Foto-Graben hüpft, um Geschenke zu holen und Hände zu schütteln.

Doch bei aller Musikalität des Sextetts fehlt es dem Sound an Authentizität. Viele Song wirken zusammengeklaut, die Melodien – wenn auch sehr eingängig – wenig markant und überraschend, mit Wendungen, die man im Radio so oder so ähnlich schon Dutzende Male von anderen Acts gehört hat.

Krampfhaft

Natürlich gibt es Ausnahmen: "Counting Stars" oder der Hit "Love Runs Out" haben Charakter, etwas Neues, Bemerkenswertes.

Doch meistens bleibt die One Republic-Show bei gängigem Charts-Pop. So, dass ein perfekt gespieltes spanisches Gitarre-Intermezzo wie ein fast krampfhafter Versuch wirkt, diesem Genre zu entfliehen. Und deplatziert. Denn Konsum-Pop haben One Republic fraglos sehr gut drauf. Für nachhaltig Bewegendes auf den Spuren von Coldplay oder U2 aber fehlt ihnen die Eigenständigkeit.

KURIER-Wertung:

One Republic klotzten mit ihrem Können
Der Sänger in der Rollse den tänzelnden Teenie-Stars

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