Polak-Roman über Dating-Apps: "Hinterm Computer kann man alles sein"

Polak-Roman über Dating-Apps: "Hinterm Computer kann man alles sein"
Oliver Polak hat einen kleinen Roman über die Liebe geschrieben – und über Paris. Der deutsche Comedian im Gespräch über Datingportale, Sex in der Literatur und über die wahre Hundeliebe.

„Hold the line. Love isn't always on time.“ – der 1978er-Hit der Band Toto besingt die Geduld. Liebe ist kein Produkt, das pünktlich geliefert wird.

Oliver Polak stellte das Zitat an den Beginn seines Episodenromans „L’amour numérique“. Im Zweittitel steckt der Gegensatz zum Songzitat: „Und täglich grüßt die Liebesgier.“

Polak schreibt aus der Ich-Perspektive über die Möglichkeit und Unmöglichkeit von Liebe in einer Welt der Dating-Apps. Die erste Geschichte beginnt mit einem geplatzten Tinder-Date. Stattdessen fällt der Protagonist förmlich in die Arme einer humorvollen Sexarbeiterin und kommt frühmorgens am Arc de Triomphe zum Schluss: „Je mehr wir uns verhüllen, desto sichtbarer werden wir.“

An anderer Stelle schreibt er: „Dates, Chats: weniger ein wirkliches Kennenlernen, stattdessen ein Abfragen von Eckdaten, des Offensichtlichen. Beim Treffen den Filter ,Eigenen Trümmerhaufen verstecken’ drüberlegen.“

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