Österreichischer Filmpreis: "Thank You For Bombing" meistnominiert

Erwin Steinhauer in "Thank You For Bombing".
Thriller von Barbara Eder mit acht Nominierungen bedacht. Je fünf Chancen für "Egon Schiele: Tod und Mädchen" und "Kater"

Der Thriller "Thank You For Bombing" von Regisseurin Barbara Eder führt das Feld der Nominierten für den 7. Österreichischen Filmpreis an. Der kürzlich mit dem Wiener Filmpreis ausgezeichnete Film wurde bei der launigen Bekanntgabe der Akademie des Österreichischen Films am Mittwoch im Wiener Ringturm mit acht Nominierungen bedacht. Die Verleihung findet am 1. Februar im Wiener Rathaus statt.

Die aktuell 385 wahlberechtigten Mitglieder der Akademie haben die Produktion, die episodenhaft die Geschichte dreier Kriegsreporter erzählt, in sämtlichen Hauptkategorien nominiert: "Thank You For Bombing" ist als bester Spielfilm, Eder für die beste Regie sowie mit Tommy Pridnig für das beste Drehbuch und Raphael von Bargen sowie Manon Kahle sind als beste Hauptdarsteller im Rennen. Um die Auszeichnung als bester Film respektive die beste Regie konkurriert der Episodenfilm mit Dieter Berners Filmbiografie "Egon Schiele: Tod und Mädchen" und Händl Klaus' Liebesdrama "Kater", die beide auf jeweils fünf Nominierungen kommen. In der Drehbuchkategorie mischt neben den Dreien auch Virgil Widrich mit seinem Mystery-Kammerspiel "Die Nacht der 1000 Stunden" mit.

Hauptkategorien

Überraschungen gibt es in den Hauptdarstellerkategorien, fehlen doch die bei der Diagonale mit den Großen Schauspielerpreisen ausgezeichneten, heimischen Größen Ursula Strauss ("Maikäfer flieg") und Erwin Steinhauer ("Thank You For Bombing") auf der Liste. Stattdessen stehen der in Deutschland lebenden US-Amerikanerin Kahle die zwei Jungschauspielerinnen Valerie Pachner und Maresi Riegner für ihre Darstellungen der Wally Neuzil respektive der Gerti Schiele in "Egon Schiele: Tod und Mädchen" gegenüber. Und der gebürtige Hamburger Von Bargen misst sich mit zwei heimischen Granden, die sich in deutsch-österreichischen Koproduktionen hervorgetan haben: Josef Hader ist mit seiner Darstellung des Schriftstellers Stefan Zweig in "Vor der Morgenröte", Peter Simonischek mit der gefeierten Titelrolle in "Toni Erdmann" dabei.

Posthum mit einer Nominierung als bester Nebendarsteller bedacht wird der kürzlich verstorbene Theatermacher und Schauspieler Heribert Sasse, der in Franz Novotnys Spionagedrama "Deckname Holec" den Wiener Polizeichef Fuchs verkörperte. Weitere Kandidaten in der im Vorjahr ins Leben gerufenen Kategorie sind Karl Markovics und Burgschauspieler Branko Samarovski für ihre Nebenrollen im deutsch-österreichischen Drama "Nebel im August". Um den Preis für die beste weibliche Nebenrolle rittern Krista Stadler für "Maikäfer flieg", Tatja Seibt für "Homesick" und Marion Mitterhammer für Valentin Hitz' Dystopie "Stille Reserven", die es auf drei weitere Nennungen bringt.

Aufteilung und Auswahl

Eine Neuerung gibt es bei dem Preis in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm", der künftig neben den Produzenten auch dem Regisseur zuerkannt wird und damit "eine gerechtere Aufteilung gefunden hat", wie Akademie-Präsidentin Ursula Strauss betonte. Für Ulrich Seidl, Regisseur und Produzent in Personalunion bei "Safari", hat das keine Auswirkung; für seine Konkurrenten hinter "Brüder der Nacht" (Regie: Patric Chiha), "Holz Erde Fleisch" (Sigmund Steiner) und "Kinders" (Riahi Brothers) schon.

Insgesamt 20 Spiel-, 21 Dokumentar- und 18 Kurzfilme waren für die 7. Österreichischen Filmpreise eingereicht worden; 26 davon finden sich nun unter den insgesamt 16 Kategorien. Die Kriterien für Spiel- und Dokumentarfilme sind neben dem Kinostart im Zeitraum von Oktober 2015 bis November 2016 ein österreichisches Ursprungszeugnis und der Nachweis einer "erheblichen österreichischen kulturellen Prägung", während die Kurzfilm-Nominierten ("Absent", "Henry", "Pitter Patter Goes My Heart", "Wald der Echos") nach dem Erfolg auf internationalen Festivals ausgewählt werden.

Die Verleihung der Österreischischen Filmpreise geht am 1. Februar im Wiener Rathaus über die Bühne.

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