Nova Rock: Vieles schon oft gehört und gesehen

Nova Rock: Vieles schon oft gehört und gesehen
Campinos Tote Hosen sind in Nickelsdorf einer der Headliner. Der Veranstalter erklärt, warum andere schwer zu bekommen waren.

Die Festivals in Wiesen und „Rock in Vienna“ sind Geschichte. Somit hat „ Nova Rock“-Veranstalter Ewald Tatar im Inland weniger Konkurrenz beim Ringen um die Top-Headliner. Trotzdem sind heuer in Nickelsdorf mit Volbeat und Avenged Sevenfold Haupt-Acts dabei, die anderswo nur Co-Headliner sind und außerdem häufig in Österreich waren. Der Grund: Die große europäische Konkurrenz in der boomenden Branche. Laut Angaben des Bundesverbandes für Veranstaltungswirtschaft ist die Anzahl der Festivals in Deutschland seit 2005 von fünf großen auf fast 300 gestiegen. Aber auch in Nord- und Ost-Europa sind unzählige dazugekommen. Und viele von ihnen buhlen mit Tatar um die wenigen Spitzenbands, die in Europa touren.

Nova Rock: Vieles schon oft gehört und gesehen

"Nova Rock"-Veranstalter Ewald Tatar

KURIER: Welche Schwierigkeiten gibt es durch die starke Konkurrenz in Europa, wenn Sie Bands für das „Nova“ buchen? Ewald Tatar: Bis vor zwei Jahren hatte ich mit dem „Hellfest“ in Frankreich ein Partner-Festival. Das ist jetzt aber eine Woche später, weil Live Nation die „Download“-Festivals und das „Firenze Rocks“ am gleichen Wochenende wie das Nova etabliert hat. Ich kann das Nova aber nicht eine Woche später spielen, denn da ist das Donauinselfest. Aber obwohl wir heuer Acts haben, die schon oft da waren, läuft der Vorverkauf sehr gut, weil sich der Markt in Österreich heuer gelichtet hat.

Die Foo Fighters, Gun N’ Roses, Ozzy Osbourne und Pearl Jam sind heuer auf Festival-Tour.

An Ozzy Osbourne haben wir gearbeitet. Aber der kann aufgrund seiner Kondition nur eine Show an einem Wochenende spielen. Und für ihn hat ein großer Musik-Markt wie Frankreich oder England mehr Gewicht. Pearl Jam wollten heuer nicht in Österreich spielen. Guns N’ Roses habe ich versucht, aber ehrlich gesagt war ich auf sie nicht so erpicht, weil sie voriges Jahr in Wien eine Stadion-Show hatten. Und sie haben eine Gagen-Dimension, wo sich ein Nova schwer tut. Die Foo Fighters hatten für denselben Tag zwei Festival-Angebote – von mir und von „Firenze Rocks“. Sie haben sich für Italien entschieden. Aber nicht wegen der Gage, sondern weil es vom Tour-Routing her besser war.

Wie lange kann das gut gehen, wenn Sie auch in den kommenden Jahren ähnliche Schwierigkeiten wie heuer haben?

Es wird nicht immer so sein wie heuer. Und ich sehe das heurige Programm auch nicht so schlecht. Es geht ja nicht immer nur um die Headliner. Mittlerweile sind bei einem Festival auch der Mittelbau und der Unterbau sehr wichtig. Spitzenbands wollen teilweise eh nur mehr Solo-Shows und keine Festivals mehr spielen. Und wenn wir eine ausgewogene Mischung von neuen interessanten Acts und klassischen Festival-Bands und dazu den einen oder anderen Top-Headliner bringen, mache ich mir da keine Sorgen.

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