Noever-Prozess gegen das MAK geht weiter
Das könnte für den Steuerzahler teuer werden: Am 4. Juni geht der Arbeitsgerichtsprozess weiter, den der fristlos entlassene Direktor Peter Noever gegen sein einstiges Haus, das Museum für Angewandte Kunst (MAK), führt.
Streitwert: Rund 400.000 Euro. Oder noch mehr.
Noever sieht sich nach der Aufregung um private Partys im Museum, die ihn den Job gekostet haben, zu Unrecht bzw. auch nicht formgerecht fristlos entlassen. Er will nicht ausbezahlte Leistungen in der Höhe von rund 400.000 Euro erstattet haben.
Und Noever behielt sich ausdrücklich vor, diese Forderung um „nicht abgegoltene Leistungen in der Höhe von bis zu 7,3 Millionen Euro“ auszuweiten, hielt der Rechnungshof in seinem jüngsten Bericht fest. Auf diesen am 11. März veröffentlichten Bericht hat der Prozess gewartet; zuletzt war er monatelang ruhend gestellt.
Nun aber wird das Verfahren wieder aufgenommen, bestätigte ein Gerichtssprecher dementsprechende KURIER–Informationen.
Eingestellt sind hingegen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Noever: Durch tätige Reue hat Noever jenen Schaden beglichen, der ihm vom Museum angelastet wurde. Dabei ging es um 173.000 Euro, die bei privaten Feiern im Museum entstanden sind. Durch die tätige Reue – Noever hat eine hohe Summe hinterlegt, durch die der Schaden ausgeglichen wurde – ist dies rechtlich vom Tisch.
Bericht
Der Rechnungshof, aus dessen Rohbericht der KURIER im vergangenen November als erstes zitierte, hat den letzten zehn Jahren der Ära Noever ein schlechtes Zeugnis ausgestellt.
Festgestellt wurden u.a. falsch gemeldete Besucherzahlen, Reisespesen Noevers von durchschnittlich mehr als 1000 Euro pro Reisetag (2001-2010), Versäumnisse bei der Lagerung von Sammlungsbeständen.
Noever hat sich gegen diese Kritik stets verwehrt; nach Erscheinen des Rechnungshof-Berichtes hat er über einen Sprecher mitgeteilt, dass er weiter der Ansicht sei, dass seine Geburtstags-Veranstaltungen im Dienste des Museums gewesen seien. Er wolle „für vollständige Aufklärung kämpfen“, ließ der Ex-Direktor ausrichten.
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