Nobelpreis an Handke: Schwedischen Akademie verteidigt sich

Nobelpreis an Handke: Schwedischen Akademie verteidigt sich
Schwedische Akademie: "Keine Beweise dafür, dass Handke dem Blutvergießen Tribut zollte".

Die Schwedische Akademie hat ihre Entscheidung, in diesem Jahr Peter Handke mit dem Literaturnobelpreis auszuzeichnen, verteidigt. Der Österreicher habe provokante Kommentare abgegeben, aber nicht das Blutvergießen unterstützt. Damit reagiert die Akademie unter anderem auf Kritik von Überlebenden des Massakers von Srebrenica, die die Akademie aufgefordert hatten, die Auszeichnung zurückzunehmen.

In einem am Dienstag in der schwedischen Tageszeitung „Dagens Nyheter“ publizierten Artikel meldete sich Mats Malm, der Ständige Sekretär der Akademie, zu Wort. Handke habe „provokative, ungeeignete und unklare Kommentare in politischen Fragen“ gemacht, so Malm. Handke habe jedoch niemals das Blutvergießen glorifiziert und stattdessen das Srebrenica-Massaker klar verurteilt. „Die Akademie (...) hat nichts in seinem schriftstellerischen Werk gefunden, das eine Attacke auf die Zivilgesellschaft darstellt oder den Respekt für die Gleichheit aller Menschen infrage stellt“, schrieb Malm.

Die Akademie zitierte einen Artikel aus dem Jahr 2006 in der „Süddeutschen Zeitung“, in dem Handke sagte, Srebrenica sei „das schlimmste Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das in Europa nach dem Krieg begangen wurde“.

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