Neues Video für alten Hit würdigt Native Americans
Daa-dada, daa - dada: An dem Song "Come and Get Your Love" mit dem markanten Gitarrenriff lässt sich hervorragend studieren, wie Popmusik quer durch die Epochen als Kristallisationskern für verschiedene Phänomene funktionieren kann.
Ursprünglich erschien der mit Soul- und Rock-Anleihen gewürzte Song der Band Redbone im Jahr 1974: Die Gruppe bestand ausschließlich aus Native Americans, was in der Mainstream-Pop-Landschaft damals ein Novum war (und leider auch weiterhin eine Ausnahme bleiben sollte). Der Song stieg bis auf Platz fünf der US-Charts und hielt sich 23 Wochen in der Wertung. Trotz mehrerer Alben und weiterer Singles galten Redbone bald als klassisches "One-Hit Wonder".
40 Jahre später wurde "Come and Get Your Love" für den Soundtrack des Marvel-Blockbusters "Guardians of the Galaxy" wiederentdeckt. Seitdem hält sich der Song im digitalen Pop-Universum - nicht zuletzt dank der App Tiktok, in der das markante Riff oft und gern als Hintergrundmusik für eigene Video-Kreationen benutzt wird.
Was man aber bislang vergeblich suchte, war ein offizielles Video. YouTube hielt bis vor kurzem lediglich den Mitschnitt eines TV-Auftritts der Band aus dem Jahr 1974 parat. Nun aber hat "Come and Get Your Love" ein offizielles Video bekommen. Der Künstler Brent Learned, der selbst aus einer Native American-Gemeinde in Oklahoma stammt, gestaltete den Kurzfilm gemeinsam mit dem mexikanischen Regisseur Juan E. Bedolla und packte zahlreiche aktuelle Anspielungen in das Video.
So passiert die animierte Figur, die in dem Film durch eine imaginäre Landschaft wandert, Protestzüge mit Transparenten, die auf das Schicksal Indigener hinweisen und Gerechtigkeit einfordern. Aber auch "Black Lives Matter"-Schilder sind zu sehen, einige der Figuren in der Filmmontage tragen Gesichtsmasken und weisen damit auf das Coronavirus hin, das indigene Gemeinden in den USA besonders hart getroffen hat.
Wie das Art Newspaper berichtet, ist das Video Teil einer Initiative des Sony Legacy-Labels, in der zeitgenössische Kunstschaffende künftig Videos zu klassischen Pop-Hits gestalten sollen.
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