Sein markantes Gitarrenriff aus „Seven Nation Army“ kennt man – auch dann, wenn man mit Rockmusik nichts am Hut hat. Denn es wird in vielen Stadien als Torhymne verwendet. Erfunden hat es Jack White, der Gitarrist des US-Duos The White Stripes. Nach deren Auflösung im Jahr 2011 veröffentlicht Jack White entweder solo oder mit seinen Bands Raconteurs und The Dead Weather immer wieder neue Musik. Die bislang vorgelegten Alben sind sehr unterschiedlich ausgefallen – vieles begeistert, manches irritiert, einiges nervt.
Nun hat Jack White mit seinem neuen Album „No Name“, das auf seinem eigenen Label Third Man Records erschienen ist, aber wieder einmal einen Volltreffer gelandet.
Die 13 darauf zu finden Songs fallen roh, dreckig und ungemein zielstrebig aus. Es gibt keine sich irgendwo im Hintergrund verlierenden Melodien, keine großen Effekte oder nachträglich hinzugefügten Konserven-Brei. Jack White hatte Lust, es einfach zu halten. Gut so. Denn es braucht meistens nicht mehr als Gitarre, Bass und Schlagzeug, um ordentlich Druck zu erzeugen.
Mit der Eröffnungsnummer „Old Cratch Blues“ geht er es aber erst einmal gemütlich an – spielt sich rücksichtsvoll auf der Gitarre durch die lässige Nummer. Das danach folgende „Bless Yourself“ entwickelt dann eine enorme Wucht: Das Schlagzeug scheppert, der fiebrige und kratzige Gitarrensound lässt Bäume entwurzeln – dazu ist Jack White hörbar aufgebracht. Der Rest ist ähnlich stürmisch. Besser wird ein Rockalbum im Jahr 2024 nicht klingen.
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