Neuer Suter: Der Tipp mit dem Avocado-Kern
Jetzt können wir ein bissl angeben, beim nächsten Mal an der Bar. Einen Singapore Gin Sling, aber bitte trockener, das heißt mit weniger Cointreau und Grenadine, dafür mit etwas mehr Angostura. Fein.
Der Barkeeper wird beeindruckt sein.
Der verarmte Aristokrat Johann Friedrich von Allmen, dem wir diese Drink-Variation zu verdanken haben, ist beeindruckend.
Zwar hat er kein Geld, aber er gibt es aus. Ein Abo in der Oper muss sein. Auch 500 Franken Trinkgeld müssen mitunter sein.
Kein Diamant
Es war schon im Einführungsband "Allmen und die Libellen" klar, dass sich der Held - einer serienmäßig langen Fingerübung des Schweizer Bestsellerautors Suter folgend - von einem Dieb in eine Art Detektiv wandelt. Sein Slogan: "The Art of Tracing Art."
Die Kunst der Fahndung nach Kunst sozusagen.
In "Allmen und der rosa Diamant" bekommt er den Auftrag, einen ... der Titel sagt es bereits. Gestohlen wurde der Diamant von einem Russen, aber es ist gar kein Diamant, und der Russe wird ertrinken. Die Überraschungen halten sich in Grenzen, auf den ersten 100 Seiten geschieht so wenig, dass man als Leser schon dankbar ist, wenn Allmen Klopapier einkaufen geht und es ihm furchtbar peinlich ist.
Der Held bleibt Punkti Punkti, Strichi Strichi wie im ersten Buch. Er wohnt noch immer im undichten Gärtnerhäuschen, die dazugehörige Villa musste er verkaufen.
Sein früherer Diener Carlos aus Guatemala kocht aus Treue weiterhin für Allmen, er ist viel cleverer als sein Chef, und ohne ihn würde der Fall nie gelöst werden.
Was allerdings nicht weiter schlimm wäre. Denn vor allem der Singapore Gin Sling und vielleicht noch der Tipp, dass sich Guacamole im Eiskasten nicht verfärbt, wenn man einen
Avocadokern dazulegt, werden in guter Erinnerung bleiben.
KURIER-Wertung: *** von *****
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