Neuer Dardennes-Film: Auf einmal ein fanatischer Moslem
Plötzlich ist sie da: die Begeisterung für den Islam. Für die Rituale in der Moschee, für das rituelle Waschen vor dem Gebet, das Tragen der Kutte beim Beten, das gebannte Lauschen jedes Wortes des Imam. Nichts hatte sich abgezeichnet, nichts von dieser Radikalisierung war absehbar. Denn Ahmed schien stets das Gegenteil von extrem zu sein: ein guter Schüler und gewissenhafter Bub, der seiner alleinerziehenden Mutter keine Probleme machte.
Jetzt ist er Islamist.
In ihrer gewohnt lakonischen und präzisen Art erzählen die Brüder Dardenne von der gefährlichen Verwandlung eines 13-Jährigen. Wie er sich plötzlich weigert, der Lehrerin die Hand zu geben. Wie sein Hass auf sie ins Unendliche wächst, weil sie in ihren Arabischkursen lieber Alltagssprache und Lieder als den Koran lehrt. Schließlich attackiert er sie mit einem Messer, versucht sie zu ermorden. Zum Glück scheitert er.
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