Neue Schau in der Horten Collection: Porträt einer Dame, ca. 1980

Neue Schau in der Horten Collection: Porträt einer Dame, ca. 1980
Die Ausstellung „Look“ ist als Einblick in das Repräsentationsbedürfnis einer Epoche aufschlussreich

„Diamonds Are a Girl’s Best Friend“, sang Marilyn Monroe 1953 im Film „Blondinen bevorzugt“. Man kann davon ausgehen, dass Heidi Horten, Blondine aus Wien, wusste, wovon der US-Star sprach: Bekam sie doch 1964, damals noch als Heidi Jelinek, von ihrem späteren Ehemann, dem deutschen „Kaufhauskönig“ Helmut Horten, den „Blauen Wittelsbacher“ geschenkt, einen der kostbarsten Diamanten überhaupt.

Kann es sein, dass Horten sich später auch Monroe als „Freundin“ ins Haus holte, wie Christiane Kuhlmann, Sammlungsleiterin der „Horten Collection“ im Wiener Hanuschhof, suggeriert?

In „Look“, der zweiten Ausstellung des kurz vor dem Tod der Gründerin im vergangenen Juni eröffneten Privatmuseums (bis 16. 4.), begegnet Monroe gleich zu Beginn mehrfach: Ihr Gesicht strahlt aus einer Plakat-Collage von Mimmo Rotella aus dem Jahr 1964 und ist in zwei Siebdrucken von Andy Warhol, die dieser um 1978, als „Remix“ der berühmten Marilyn-Serien aus den frühen 1960ern, schuf, als Negativ reproduziert. Das Konterfei des Stars wirkt hier wie ein Nachbild bei geschlossenen Augen.

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