Negativrekord für US-Kinosommer
Es ist der stärkste Einbruch an den US-Kinokassen seit 30 Jahren. Um ganze 15 Prozent gingen die Einnahmen von Mai bis Anfang September, der Hauptsaison für die großen Blockbuster der Marke Hollywood, im Vergleich zum Vorjahr zurück. Das rechnet der Hollywood Reporter pünktlich zum Ende der Sommersaison - und einen Tag bevor die Studios die offiziellen Zahlen veröffentlichen - vor. Kaum mehr als vier Milliarden Dollar sollen demnach diesen Sommer in die Kassen der großen Studios gespült worden sein, so wenig wie - Inflation miteingerechnet - seit 17 Jahren nicht.
Die Meldung kommt nicht überraschend, der KURIER berichtete bereits Mitte August, dass Hollywood bis dahin 650 Millionen Dollar weniger eingenommen hatte als im Vergleichszeitraum 2013.
Die Flops des Sommers im Überblick
Neue Märkte statt neuer Ideen
Insgesamt dürfte die Bilanz der Hollywoodstudios aber wie auch im Krisenjahr 2013 wieder positiv ausfallen. Aufgrund des insgesamt schwächelnden Heimmarktes, setzt man nämlich zusehends auf den chinesischen Markt, der bis 2020 zum größten der Welt aufsteigen soll. Allein im ersten Quartal wuchsen die Kinoeinnahmen dort um 33 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Seit 2012 sind in China mehr Kinosäle neu eröffnet worden, als es in ganz Frankreich gibt. Die Gesamtzahl stieg von 13.185 auf 22.000.
Das merkt man auch an den Filmen selbst. Teile der Handlung von "Transformers 4" etwa spielten diesen Sommer bereits im Reich der Mitte. Es ist dies jedoch das einzige Zugeständnis an die Handlung. Trotz öffentlichkeitswirksamer Schelten prominenter Hollywoodurgesteine wie Steven Spielberg oder George Lucas, die im vergangenen Jahr mehr Kreativität und ein Abrücken von den wenigen großen Produktionen verlangt hatten, setzten die Studios auch im Jahr 2014 wieder auf das Prinzip "Blockbuster".
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