Im englischen Kriegsfilm „Einer kam durch“ (1956) gelang ihm als Flieger Franz von Werra der Durchbruch. Der Blondschopf mit den blauen Augen war Großwildjäger und Offizier, Naturbursche und Sonnyboy auf der Leinwand, spielte in rund 75 Filmen u. a. mit Lino Ventura und Charles Aznavour („Taxi nach Tobruk“, 1960), John Wayne („Hatari“, 1961), Melina Mercouri („Die Versuchung heißt Jenny“, 1964), Catherine Deneuve („Und die Wälder werden schweigen“, 1965), James Stewart und Richard Attenborough („Der Flug des Phoenix“, 1965), Yul Brunner und Orson Welles („Die Schlacht an der Neretva“, 1968) Mario Adorf, Peter Finch, Claudia Cardinale und Sean Connery („Das rote Zelt“, 1969).
„Heimat und Sprache“ war für ihn seine Geburtsstadt Berlin, wo er auch beerdigt werden wollte. Zu Hause fühlte er sich viele Jahre in Tansania auf seiner Farm Momella am Kilimandscharo, in Hamburg und in den kalifornischen Bergen.
In Palm Springs ist der „Weltenbummler“ – so der Titel der von 1987 bis 1995 laufenden ARD-Dokuserie – am Mittwoch mit 93 Jahren gestorben.
Er war dreimal verheiratet, seit 1978 mit Anita Krüger. Zwei seiner drei Kinder traten als Schauspieler in seine Fußstapfen.
„Eine Farm in Afrika“ war 1970 der Start seiner Schriftsteller-Karriere. Romane und seine Memoiren „Wanderjahre“ (1998) folgten. Zur Veröffentlichung von „Ein Buch von Tod und Liebe“ (2018) erzählte er dem Spiegel, wie er – wegen „Feigheit vor dem Feind“ von einem Kriegsgericht zum Tod verurteilt – der Hinrichtung nur durch eine schicksalhafte Fügung im Frühjahr 1945 entkam: „Ich dachte, ich werde nicht älter als 17 Jahre.“
So sagte er Jahrzehnte später schonungslos: „Mit dem Tod bin ich aufgewachsen, ich hatte mich an ihn gewöhnt.“
Durch die Erfahrungen seiner Jugendzeit („Ich bin nicht verführt, ich bin falsch erzogen worden“), vor allem durch den Zweiten Weltkrieg geprägt, engagierte sich Krüger gegen das Vergessen der Naziverbrechen, gegen Rechtsextremismus und rechte Gewalt. Auch in „Was das Leben sich erlaubt. Mein Deutschland und ich“ (2018) nahm er sich dieses Themas noch einmal an.
Der Clown habe ihn gelehrt, „dass wir uns der Komik nicht verschließen dürfen. Niemals. Selbst wenn wir uns am Ende unseres Weges wähnen. Weil nichts in unserem Leben ohne Komik ist. Nichts.“
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