Babyshambles sagen Auftritt am Frequency ab
Überraschend ist es kaum, schade aber doch: Die Babyshambles haben ihren Auftritt am Frequency Festival abgesagt. Am Freitag auf der zweiten großen Bühne des Festivals den Headliner geben sollen. Schon vor zwei Wochen hatte die Band rund um Frontmann Pete Doherty einen geplanten Auftritt am Lustenauer Szene Open Air gecancelt. "Bei Doherty muss man immer damit rechnen", sagte Veranstalter Harry Jenner, "eigentlich war ich aber guter Dinge, dass er es diesmal schafft."
Einen offiziellen Grund für die Absage gibt es nicht. Das Konzert wird ersatzlos entfallen, die Starttermine der vorigen Konzerte sollen einfach nach hinten verschoben werden. Die Absage der britischen Band ist bereits die zweite des diesjährigen Festivals. Am Mittwoch hatte Sängerin Chloe Howl ihren Flug verpasst.
Frustrierender Start
Zur Eröffung des diesjährigen Frequencys wurde am Mittwoch nur die Hauptbühne bespielt. (Hier finden Sie den Live-Blog von Kollegen Morscher zur Nachlese). Dafür gab es Regen in Hülle und Fülle und Wartezeiten von bis zu vier Stunden Wartezeit bei der Ausgabe von Festivalbändchen. "Das war nicht optimal", so Jenner, "unerwartet sind ein Drittel der Leute schon am Mittwoch angereist, und das sind gleich 10.000 Leute mehr, was natürlich ein massiver Mehransturm ist." (siehe Bildergalerie unten).
Im kommenden Jahr soll mit dem Versand von Chip-Bändchen an die Käufer vorab des Festivals und mit teurerem Early Camping zwecks Abschreckung gegengesteuert werden. "Wenn du ein Hotelzimmer buchst, steht dein Zimmer ja auch nicht zwei Tage vor dem vereinbarten Termin bereit", so Jenner, dem es vor allem um die Tagespass-Käufer leidtat, die aufgrund der langen Wartezeit die ersten Bands verpassten.
Am heutigen Donnerstag geht es mit den Queens Of The Stone Age, Blink 182, Snoop Dogg und Jan Delay richtig los. Alles Weitere erfahren Sie ab 16.30 Uhr in unserem Live-Blog.
Im ab 22 Uhr geöffneten Nightpark werden u.a. DJ-Sets von Kele Okereke für Stimmung sorgen, während maschek das Frequency auf der LOL Stage nun auch um einen Comedy-Aspekt erweitern. Nach dem Regeneinbruch am Mittwochabend dürfte sich die Lage wettertechnisch beruhigen: Laut Wetterdienst der ZAMG bleibt es am Donnerstag weitgehend trocken und ist die Schauerneigung auch bis einschließlich Samstag eher gering.
19.00 Uhr. St. Pölten. Starker Regen. Die Frisur von Dan Smith saß perfekt. Dem breiten Irokesen, der wie ein Brikett auf dem Kopf des Sängers von Bastille thront, konnte das miese Wetter am Warm-up-Tag des Frequency-Festivals nichts anhaben.
Auch nicht der Performance der Briten, die nach Conor Oberst und Biffy Clyro erstmals viele Leute vor die Space-Stage lockte und richtiges Festival-Feeling aufkommen ließ. Auch wenn der poppige Rock-Sound des Bastille-Debüts den Kritikern "zu konventionell" war, beim Frequency-Publikum war er ein Hit. 40.000 wärmten sich zu Songs wie "Oblivion" mit Arme-schwenken und weißem Spritzer in Liter-Bechern. Als das Quartett zum Schluss den Hit "Pompeii" anstimmte, drängten sich doch noch zwei Sonnenstrahlen zwischen die grauen Wolken, es hörte auf zu regnen und die Fans ließen die Regenhäute ausgelassen und erleichtert durch die Luft wirbeln.
Die Überraschung des Tages bot das US-Duo Macklemore & Lewis. Denn die beiden Freunde, der Rapper Ben "Macklemore" Haggerty und Produzent Ryan Lewis, packen ihren für das Erfolgsalbum "The Heist" am Computer zusammengebastelten Sound mittlerweile in einen ansprechenden Live-Act mit Bläsern, Cello, Geige, Tänzern und einem Soul-Sänger.
Dazu zeigte Macklemore mit sympathischen (aber mitunter auch zu langen) Moderationen Haltung, sprach sich vor dem Anti-Homophobie-Song "Same Love" für " die Unterschiede, die die Spezies Mensch perfekt machen" aus. Und obwohl Macklemore & Lewis ihren größten Hit "Thrift Shop" schon am Anfang verbraten hatten und es später auch wieder zu schütten begann, konnten ihre mitreißenden Beats – durchsetzt von poppigen Melodien – die Tanz- und Feierlaune der Frequency-Besucher mit jedem Song noch etwas steigern.
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