Musical ist Struppecks "Traum und Leben"
Für Christian Struppeck "schließt sich ein Kreis, und es fühlt sich an wie Nach-Haus-Kommen". Der gebürtige Berliner und neue Musical-Intendant der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) hat mit "Cats" in Wien sein erstes Musical gesehen, hier unter Peter Weck sein Handwerk gelernt und übernimmt am 1. Mai die künstlerische Leitung von Raimund Theater und Ronacher.
Auf der Bühne in der Seilerstätte hat der 43-Jährige vor fast 22 Jahren seine Schauspielprüfung abgelegt, war seither auch als Autor, Übersetzer, Regisseur, Choreograf und Creative Producer tätig. Die Story zu Udo Jürgens’ Hit-Musical "Ich war noch niemals in New York" hat Struppeck mit Gabriel Barylli geschrieben.
Sechs Jahre lang war er der künstlerische Direktor bei der deutschen Stage Entertainment. Zu Struppecks zahlreichen Arbeiten als Regisseur oder Choreograf gehören Musical-Klassiker wie "My Fair Lady", "Jesus Christ Superstar", "La Cage aux Folles" und "Guys and Dolls". Zuletzt hat er am Salzburger Landestheater "Sound of Music" inszeniert.
Die Vorgaben der Wiener Stadtpolitik sind klar: Nach dem großen Transformationsprozess der letzten Jahre, mit geringeren Zuschüssen, aber gleichbleibender Qualität, sei es "auch in Zukunft wichtig, dass das Musical von Wien aus ausstrahle", so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.
Keine Extras
Der Vertrag für Struppeck liege "unter den Konditionen" seiner Vorgängerin Kathrin Zechner, sagt VBW-General Thomas Drozda. Extra-Honorare außer etwa für Regie-Arbeiten soll Struppeck nicht erhalten, ganz im Gegensatz zu seinem Vorvorgänger Rudi Klausnitzer, der immer noch Einnahmen aus VBW-Produktionen im Ausland wie "Tanz der Vampire" bezieht und an der VBW nach wie vor mit 2,66 Prozent beteiligt ist.
Als neuer Kreativ-Chef an der Spitze eines der größten Theaterkonzerne europaweit setzt Struppeck künftig auf eine ausgewogene Mischung aus Fremdproduktionen und Eigenkreationen. 2013 will er erste eigene Spuren im Spielplan setzen.
Vital und aufregend
Zusätzliche Bespielungen etwa des MuseumsQuartiers mit anspruchsvollerem Repertoire wie zuletzt mit "Woyzeck & The Tiger Lillies" sind vorerst nicht geplant, aber auch nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Fördern wolle man künftig auch Kreative aus Wien und Künstler nicht nur aus dem angelsächsischen Raum rekrutieren.
"Wir haben einen tollen Ruf – auch in Amerika", sagt Struppeck, für den Musical "sein Traum und Leben" ist. Und das Genre überhaupt "die modernste, vitalste und aufregendste Form des Musiktheaters".
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