Überzeugende Pionierarbeit: Mozarts "Don Giovanni" im Belvedere

Überzeugende Pionierarbeit: Mozarts "Don Giovanni" im Belvedere
Joji Hattoris neuer Wiener Opernsommer erhielt viel Zustimmung vom Publikum.

Bereits nach den ersten Takten der Ouvertüre fragt man sich, warum erst jetzt?

Gemeint ist damit nicht der Einsatz des Dirigenten, sondern die Veranstaltung per se. In den größten Metropolen sind Freiluftaufführungen von Opern Tradition. Rom hat seine alljährlichen Vorstellungen in den Caracalla-Thermen, die Musikstadt Wien hatte aber, bis auf wenige Versuche der „opernwerkstatt“ Anfang der 2000er-Jahre, kaum etwas anzubieten.

Der vielseitige Wahlwiener Joji Hattori schafft nun mit seiner Oper im Belvedere Abhilfe für die heiße Jahreszeit. Wer eine qualitativ niederschwellige Touristenattraktion erwartete, wurde bei der Premiere von Mozarts „Don Giovanni“ eines Besseren belehrt. Auf dem Platz vor Prinz Eugens Schloss wird das Genre tatsächlich ernst genommen.

Mit wenigen Mitteln – mit einigen beckmesserischen, Einwänden, doch dazu später – wird hier Oper ernst genommen.

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