Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Guillermo Mordillo am Freitag im Karikaturmuseum Krems
Der Karikatur-Star präsentiert bis 22. November die Ausstellung "I'm still lucky" mit mehr als 100 Originalen.

Seine weißen Figuren mit prägnanter Knollennase sind in aller Welt bekannt: Mit "Mordillo" präsentiert das Karikaturmuseum - erstmals in Österreich - eine Ausstellung mit über 100 Originalen aus dem Besitz des Zeichenstars. Direktor Gottfried Gusenbauer war es bei einer Presseführung am Freitag eine "große Ehre", den "Meister des wortlosen Humors" begrüßen zu dürfen.

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems
Guillermo Mordillo, geboren 1932 in Buenos Aires (Argentinien), sei einer der wichtigsten Künstler der Branche weltweit. Er wolle nicht vordergründig provozieren, und dennoch regen seine Bildgeschichten zum Nachdenken an. "Seine Figuren kommen lieblich daher, vermitteln aber oft sehr kritische Botschaften", nannte Gusenbauer als ein Beispiel ein Bild der Freiheitsstatue in New York im Sträflingsgewand - Hinweis darauf, dass die USA eine der höchsten Inhaftiertenzahlen der Welt aufweisen.

Bei der Ausstellungseröffnung am Samstag erinnerte Guillermo Mordillo an den Anschlag in Paris vor zwei Monaten und bekräftigte sein Lebensmotto: "Humor ist die Zärtlichkeit der Angst". Die Solidarisierung "Je suis Charlie" hätte allerdings nicht erst danach, sondern schon zuvor erfolgen sollen.

Stille Kritik

Die thematisch gegliederte Schau zeigt Mordillo als politisch kritischen Geist, die "neverending story" Mann - Frau, Sport, seine skurrile Tierwelt sowie Blätter aus der Serie zum Cartoonbuch "Das Piratenschiff", mit dem ihm in den 1970er-Jahren der große Durchbruch gelang. Ein Kreativbereich ermöglicht Besuchern, u.a. ein vom Meister - natürlich mit der markanten Nase - begonnenes Werk zu vollenden.

Mordillos Zeichnungen in Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

AUSTRIA ARTS
Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

AUSTRIA ARTS
Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems

Mordillos Knollennasen im Karikaturmuseum Krems
Karikaturmuseum Krems Erwin Pröll Mordillo Manfred Deix
Sprühend vor Lebensfreude und Energie erzählte der Künstler mit Wahlheimat Mallorca aus seinem Leben, als er 23-jährig nach Peru und dann für drei Jahre nach New York zog, wo er Grußkarten zeichnete, ehe er nach Paris ging. Der Tag, als er dort seinen Job als Cartoonist verlor, war der glücklichste seines beruflichen Lebens, betonte er lächelnd. Nachsatz: "I'm still lucky!" Er arbeite zehn Stunden am Tag, sprach er u.a. ein aktuelles Filmprojekt zusammen mit seiner Tochter an. Er liebe Tiere, und er folge einfach seinem Instinkt. "Humor is the tenderness of fear", sagte Mordillo. Nach dem Terroranschlag auf die Redaktion des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo zeichnete er einen weinenden Clown.

Schmunzeln lässt seine Auseinandersetzung mit der "Absurdität des Sports", wie es Gusenbauer nannte. Als Bub habe er Fußball gespielt, schilderte der Künstler. Einmal beim Golfen liefen ihm sieben alte Enten "in einer Reihe" über den Weg - schon war ein Motiv für eine Zeichnung gefunden. Seine Bildgeschichten entfalten sich über das Herz in den Verstand. Die Idee zur Schau entstand 2012, erläuterte Gusenbauer, der das Geburtstagsfest zu Mordillos 80er mit dem Hintergedanken besuchte, ihn für Krems zu gewinnen.

INFO: Karikaturmuseum Krems: "Mordillo", 8.3.-22.11., täglich 10-17 Uhr, Tel. +43 2732 90 80 20, www.karikaturmuseum.at

Kommentare