Modigliani in Wien: Auf der Suche nach der Urkunst

Modigliani in Wien: Auf der Suche nach der Urkunst
Die Albertina zeigt den Künstler als ebenbürtigen Gefährten Picassos und Brancusis – und scheut den kontroversiellen Begriff „Primitivismus“ nicht

Er war der Maler zeitlos schöner, sinnlicher Frauenakte, war berüchtigt für seine Alkohol- und Drogenexzesse, bitterarm, dabei aber außergewöhnlich gut aussehend – ein Image, das sein früher Tuberkulose-Tod 1920, mit nur fünfunddreißig Jahren, noch einzementierte.

Als Avantgardist galt Amedeo Modigliani aber lange ein wenig als Rohrkrepierer. Denn er hielt am Ebenmäßigen fest, machte nie den radikalen Schritt in „hässliche“ Verzerrungen wie Picasso oder die Expressionisten und malte seine schönsten Akte sieben Jahre, nachdem die italienischen Futuristen die zumindest zeitweise Abschaffung dieses schwülstigen Genres gefordert hatten.

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