Memoiren von Regisseur Oliver Stone: "Ich fühlte mich ungeliebt"

Memoiren von Regisseur Oliver Stone: "Ich fühlte mich ungeliebt"
Der US-Regisseur Oliver Stone im Gespräch über seine soeben veröffentlichen Memoiren "Chasing The Light".

Diplomatie war nie seine beste Charaktereigenschaft. Der bald 74-jährige Regisseur und Drehbuchautor, Sohn eines amerikanischen Colonels, der nach dem 2. Weltkrieg Aktienhändler wurde, und einer Französin, war ein einsames Kind, dass seine Frustrationen in frühen literarischen Versuchen auslebte. Oliver Stone studierte auf der Yale Universität mit George W. Bush, den er schon damals hasste. Als depressiver Jugendlicher trat er der Armee bei und ging freiwillig nach Saigon, wo er seine Freizeit mit Drogendealern und Prostituierten verbrachte. Als er an die Front musste, erkannte er die Sinnlosigkeit des Vietnamkrieges. Mehrmals angeschossen, verließ er das Militär Ende 1968 mit zwei Purple Hearts und einem Bronze Star, den höchsten Auszeichnungen der US-Armee, aber vor allem mit dem Wissen, dass er seine Erfahrungen künstlerisch verwerten würde.

Politisch wurde er zum radikalen Linksliberalen. 1974 machte er „Seizure“, seinen ersten Film, ein Horrormovie. Vier Jahre später gewann er seinen ersten Oscar für das Drehbuch von „Midnight Express“. Er war Co-Autor bei „Conan, der Barbar“ und schrieb „Scarface“. 1986 gewann er den Regie-Oscar für „Platoon“, und der Rest ist Geschichte.In den letzten Jahren schlug er vor allem mit seinen Polit-Dokus Wellen: In „Mi Amigo Hugo“ (Mein Freund Hugo) verherrlichte er den venezolanischen Diktator Hugo Chavez, in „Die Putin Interviews“ behauptet er – trotz Gegenbeweises – Vladimir Putin hätte sich nicht zugunsten Trumps in die 2016-Präsidentschaftswahl eingemischt.

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