"Wunderbare Jahre"-Star Fred Savage gefeuert

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Wegen "unangemessenen Verhaltens". Der Ex-Kinderstar sollte bei der Neuauflage der Kultserie Regie führen

Wenn jemand der Harmlosigkeit ein Gesicht gab, dann war es – zumindest für jene, die rund um das Jahr 1990 Kinder oder deren Eltern waren – Fred Savage: Der 1976 geborene US-Schauspieler verkörperte von 1988 bis 1993 den Teenager Kevin Arnold in der Serie "Wunderbare Jahre", im Original "The Wonder Years". Zahllose Jugendliche auf der ganzen Welt sahen ihm dabei zu, wie er Freundschaften schloss und erste Liebeserfahrungen sammelte.

Doch nun ist Savage, der nach der Kinderstar-Karriere hinter die Kamera gewechselt war, zu Fall gekommen: Die zum Disney-Konzern gehörende Produktionsfirma 20th Television hat sein Beschäftigungsverhältnis als Regisseur und ausführender Produzent der Neuauflage von „The Wonder Years“ wegen „unangemessenen Verhaltens“ aufgekündigt, wie das Magazin Deadline als erstes berichtete. Für die Neuauflage – wieder in den 1960ern in den USA angesiedelt, aber mit einer afroamerikanischen Familie im Zentrum – sollte eine zweite Staffel gedreht werden.

Ausfällig

Welche Vorwürfe genau gegen Savage erhoben werden, war zunächst unklar. US-Medien berichten, dass der Star am Set verbal ausfällig und möglicherweise übergriffig geworden sein soll.

Ähnliche Anschuldigungen waren bereits 2018 aufgetaucht, als eine Kostümdesignerin eine Klage gegen Savage einbrachte – laut dieser soll er am Set der Serie "The Grinder", in der er neben dem Ex-80er-Idol Rob Lowe einen Anwalt spielte, ein "toxisches Arbeitsumfeld" geschaffen haben. Die Sache wurde außergerichtlich beigelegt.

Belästigungsvorwürfe sollen auch schon beim Aus der ursprünglichen "Wunderbare Jahre" eine Rolle gespielt haben: 1993 ging eine Klage wegen sexueller Übergriffe ein, die sich gegen Savage und Jason Hervey, der in der Serie Kevins Bruder Wayne spielte, richteten. Alley Mills, die in der Serie die Mutter der beiden verkörperte, hatte dies 2018 öffentlich gemacht und von "lächerlichen Anschuldigungen" gesprochen.

Feine Linie

Wer über die „Lächerlichkeit“ zu entscheiden hat, ist im Showbusiness zunehmend ein heikles Thema, wie auch der Fall des Schauspielers Frank Langella zeigt: Er sollte in „The Fall of the House of Usher“, einer Netflix-Miniserie auf Basis der Erzählung von Edgar Allan Poe, die Hauptrolle spielen, wurde aber im April gefeuert.

Der Grund dafür war, dass Langella in einer Liebesszene die Beine seiner Co-Schauspielerin, die in der Geschichte seine Frau darstellt, berührt hatte. Dies war offenbar nicht abgesprochen und wurde als Übergriff aufgefasst.

In einem offenen Brief setzte sich Langella nun zur Wehr. „Ich habe eine Rolle und die Chance, in Hinkunft Geld zu verdienen, verloren“, schrieb er. „ Vor allem wurde meine Reputation zerstört. Diese Demütigungen sind, in meiner Ansicht, die wahre Definition von inakzeptablem Verhalten.“

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