„Minze ist der Chuck Norris der Pflanzen“, sagt er. Wir sind beim Thema Garten. So sehr wuchert die Minze dort, dass die Kinder statt mit Kakao immer mit Mojitos in die Schule geschickt werden. Das bedeutet: Alkotest statt Coronatest. Und die Lehrerin: „Wennst noch ein Mal nach Minze riechst, zupf’ i dir für vier Wochen den Ninja-Pass.“
Corona ist immer wieder Thema, die Ukraine und Putin dafür überhaupt nicht. Er wolle ein bisschen Eskapismus bieten. Dennoch trifft der ziellos mäandernde Gedankenstrom Eckels auch auf das Thema Teuerung: „Ich liebe den 1-Euro-Shop. Schade, dass’s dort kein Benzin haben.“
Der Wiener bietet diesmal keine Kunstfigur an, keine Handlung, ja nicht einmal einen roten Faden. Der Bühnen-Eckel kommt aber gewohnt skurril daher und baut auf einem Bürosessel sitzend seine halsbrecherischen Assoziationsketten – mit traumwandlerischem Gefühl für Timing, denn sonst könnte auch rasch Ermüdung eintreten. Ab und zu bringt er bewusst windschief gesungene Song-Miniaturen.
Der 48-Jährige macht sich auch Gedanken übers Altern. Sex, Drugs und Rock 'n' Roll mutiere immer mehr zu: Grillen, Rasenmähen und die Nachbarn sollen die Musik leiser drehen.
Wenn es eine Schulmedizin gibt, dann müsse es auch eine „Schulabbrechermedizin“ geben: die zusammengegoogelten Corona-Weisheiten im Netz.
Insbesondere abgewatscht wird die allgemeine Kränkungskultur. „Alle sind wegen irgendwas gekränkt“, sagt Eckel. Wenn Dreadlocks bei Weißen die Jamaikaner kränken, dann kränken Yoga-Matten wahrscheinlich Inder. Aber: „Im Winter, wenn ich die Holländer Skifahren seh’ … das verletzt auch meine Gefühle.“
Wenigstens setze sich der Vatikanstaat für Klimaschutz ein und verbietet Inlandsflüge.
Eckel erfindet aus aberwitzigen logischen Verknüpfungen herrlichen Unsinn, der sich immer wieder als allzu wahr herausstellt. Und da er wahnsinnig schnell spricht, muss man ihm auch alles glauben.
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