ATV-Politik-Talk: "Wer am Tisch liegt, wird operiert"

Letzte Infos der Regie für Peter Hajek (li.), Meinrad Knapp und Thomas Hofer (re.)
Seit einem Jahr zeigt "ATV aktuell - Die Woche" sonntags um 22.20 Uhr die pointierte Seite der Politik.

Man ist geschäftig, scherzt, ist aber konzentriert bei den Vorbereitungen. „Passt die Frisur so von Meinrad? Kann sich der nicht eine ähnliche zulegen wie die beiden anderen Herren?“, heißt es vom Regiepult. Dann ist klar eine Stimme zu hören – „Ich bin nicht Meinrad Knapp“ –, als Sendungschef Wolfgang Schiefer die Kommunikationskanäle zu den „Horcherln“ der drei Protagonisten abtestet. Eine kurze Probe des Sendungseinstiegs noch, dann geht’s los: „Sonntagabend, 22.20 Uhr, ich freue mich, dass ich sie wieder begrüßen darf. Unser politischer Wochenrückblick ,ATV Aktuell – Die Woche’: Mit dabei wie gewohnt unser Politik-Experte Thomas Hofer und Meinungsforscher Peter Hajek“, sagt Knapp in die Kamera.

Tatsächlich ist es – exklusiv für den KURIER so gelegt – Freitagabend, 20.45 Uhr. In einem Studio von ProSiebenSat.1Puls4 in Wien St. Marx startet die Aufzeichnung des ATV-Polit-Talks, die wie immer ungeschnitten auf Sendung gehen wird. Der konnte zuletzt mit bis zu 130.000 Zusehern zur späten Stunde – etwa ein Viertel von „Im Zentrum“ – Rekordwerte verbuchen. Moderator Knapp: „So kurz vor den EU-Wahlen geht es den Zusehern um Einordnung und die können wir mit unseren beiden Experten kompetent liefern.“ Und die geschieht wie gewohnt kurz, knackig und pointiert.

Jubiläum

ATV-Politik-Talk: "Wer am Tisch liegt, wird operiert"

Die Sendung wird live to tape aufgezeichnet und ungeschnitten gesendet

Nach vielen gemeinsamen, von den Zusehern goutierten Wahlschlachten gehen Knapp, Hofer und Hajek seit genau einem Jahr wöchentlich mit dem Politainment-Format auf Sendung. „Unsere Aufgabe war und ist es, einem Publikum, das zwar interessiert ist, sich aber nicht ins letzte Detail vertiefen möchte, das aktuelle Politikgeschehen zu vermitteln“, sagt Meinungsforscher Hajek. Zur Sendung diesmal hat er die von ATV mitbeauftragte aktuelle Umfrage zur EU-Wahl mitgebracht. Die wird analysiert, nach nicht mal zehn Minuten kommt das nächste Thema – man will nicht langweilen.

Dazu gehört auch, dass bei Statements nicht laviert wird. „Wenn aus unserer Sicht etwas schlecht war, war es schlecht und umgekehrt eben auch“, meint Politik-Berater Hofer. Das geschehe ohne Ansehen der Person oder Partei. „Das ist unsere eigentliche Stärke: Die Zuseher, ob vom Fach oder nicht, haben bei uns das Gefühl, dass wir unabhängig sind“, so Hajek. Und Knapp unterstreicht: „Bei uns hat keiner eine Agenda. Es gilt: Wer am Tisch liegt, wird operiert.“

Glaubwürdigkeit

Für ihn gehört das zur DNA der ATV-Info, die man in der Vergangenheit mitunter spektakulär auslebte, etwa als man Kanzler Werner Faymann, der „aus Zeitgründen“ als einziger nicht zur Elefantenrunde kommen wollte, einfach einen Hubschrauber hinstellte und live von Faymanns Abwesenheit berichtete. „Das waren die teuersten zwei Minuten in der Geschichte des österreichischen Privatfernsehens. Aber seit dem wissen alle, dass wir ernst machen“, sagt Knapp.

Sehr viel bei „ATV Aktuell – Die Woche“ geschieht spontan, weil Hajek und Hofer manches erst on air erfahren wie etwa die jeweiligen Top/Flop-Liste, was zusätzliche Dynamik bringt. „Die Voraussetzung für diese Freiheit auf Sendung ist aber eine ordentliche Vorbereitung“, sagt Chefredakteur Georg Grabner. Die hat ein kleines Team, das immer ab Mittwoch auf Hochdruck arbeitet, über. Die größte Herausforderung der Sendung? „Die Zeit – es sind nur 25 Minuten und wir haben drei rhetorische Talente“, sagt Grabner schmunzelnd.

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