"The Acolyte": Jedi-Ritter in rätselhaftem Sternen-Krimi

Im Auftrag Ihrer Macht: Jedi-Meister Sol (Lee Jung-jae, re.) mit seinen Gefährten
Die neue „Star Wars“-Serie „The Acolyte“ reiht sich wieder voll ins Jedi-Ritter-Spektrum ein.
  • Achtung: Leichte Spoiler *

„The Acolyte“ dringt in einen Zeitraum vor, den noch kein „Star Wars“-Fan zuvor gesehen hat.

Diese Anspielung stammt jetzt aus einem anderen Sternen-Franchise, dennoch trifft sie auf die neue Disney+-Serie zu. Sie spielt hundert Jahre vor „Star Wars: Die dunkle Bedrohung“, zur Zeit der Hohen Republik, die vorher nur in Büchern  thematisiert worden ist. Das „Star Wars“-Universum expandiert seit der Übernahme durch Disney in – verzeihen Sie den nächsten Ausflug – wahnsinniger Geschwindigkeit. „The Mandalorian“ tat es als Space-Western, „Andor“ wiederum als Gesellschaftsstudie mit Abenteuerhandlung.

„Acolyte“ reiht sich, wie etwa „Obi-Wan-Kenobi“, wieder voll ins Jedi-Ritter-Spektrum ein. Also mit hoher Lichtschwertdichte, entsprechenden Kampfszenen, überdimensionalen Raumschiffen und viel Mystik. Der berühmte Satz „Möge die Macht mit Dir sein“ fällt bereits nach rund zwanzig Minuten der ersten Folge.

THE ACOLYTE

Amandla Stenberg in "The Acolyte"

Düsterer Krimi

Und doch wurde hier wieder ein anderes Genre besucht. Denn es handelt sich eigentlich um einen düsteren Krimi, den Showrunner Leslye Headland inszeniert. Die Serie beginnt in einer heruntergekommenen Cantina auf dem Planeten Ueda. Eine mysteriöse Kriegerin (Amandla Stenberg) konfrontiert eine Jedi-Meisterin (Carrie Anne-Moss). Der Kampf, bei dem bereits die ersten Lichtschwerter zum Einsatz kommen, geht für die Jedi-Meisterin schlecht aus.

Ob es tatsächlich so ein kurzer Auftritt für „Matrix“-Star Moss in der Serie war? „The Acolyte“ ist jedenfalls schon in Folge 1 reich an Wendungen, weswegen es schwerfällt, ohne Spoiler davon zu erzählen.

Jedenfalls wird Jedi-Padawan Osha (Stenberg) für diese Tat festgenommen, wenngleich sie ihre Unschuld beteuert. Dies geschieht auf einem Frachtschiff der Handelsföderation, wo Osha als „Meknek“ für Reparaturarbeiten eingesetzt worden war. Im Gepäck hat sie den Mini-Droiden „Pip“. Der Name steht gleichermaßen für den Wortschatz des Droiden.

Alter Bekannter

Als der Frachter - durch mehrere Kollisionen beschädigt - unkontrolliert durchs All trudelt, versucht Osha sich mittels Rettungskapsel zu retten, aber mehrere eigennützige Ausbrecher sind ihr zuvorgekommen. So bereitet sie sich mit Pip auf die (unsanfte) Notlandung vor. Diese führt sie auf den verschneiten Planeten Carlac, ein alter bekannter aus „Star Wars“-Filmen. Indes bricht Jedi-Meister Sol ("Squid Game"-Star Lee Jung-jae) mit zwei Gefährten vom Hauptplaneten Coruscant aus auf, um Osha zu finden. Er will den Mord, der sich mittlerweile zur Mordserie auszuweiten droht, lösen. Zunächst kommt man auf die Spur einer spirituellen Akolythin (siehe Serientitel), deren Identität bald enthüllt wird.

Nach den ersten beiden Folgen sind die Kritiker (auch jener des KURIER) begeistert, die Fans zeigen sich anscheinend noch zögerlich. Ob sich das mit jeder neuen Folge (jeweils Mittwoch) ändert, wird sich zeigen. 

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