Spanische Fußball-App spionierte Seher aus

Lionel Messi beim Torjubel – die dazugehörige App horchte mit
Datenschutzgrundverordnung förderte zutage, dass die Applikation nach illegalen TV-Übertragungen fahndete

Publikumsanalysen“ nannte die spanische Fußballliga eine Funktion in ihrer App, die in Wahrheit die Seher ausspioniert hat. Eine Auswertung nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) förderte zu Tage, dass die „La Liga“ das Mikrofon von Smartphone via App aktivieren konnte, um unlizensierte öffentliche Übetragungen von Fußballspielen ausfindig zu machen. Die Tageszeitung El País brachte diese Praxis an die Öffentlichkeit. Demnach haben die Verantwortlichen eingestanden, dass die App während der Ligaspiele das Mikro aktiviert, um herauszufinden, ob in der Umgebung des Smartphones eine öffentliche Übertragung läuft. Per GPS werde außerdem der Ort ermittelt.

Mithilfe der App wurden die Fußballfans als unfreiwillige Informanten eingesetzt, , um den Betrügern auf die Spur zu kommen. Dass die Mikrofon-Berechtigung dafür genutzt wird, war vor Wirksamwerden der DSGVO nicht in den ausufernden Nutzungsbestimmungen erklärt worden. Spanische Gaststättenbetreiber dürfen – ähnlich wie in Österreich – nur mit einer speziellen Lizenz Pay-TV-Übertragungen von Fußballspielen in ihren Lokalen zeigen.

Die Liga verteidigt sich dem Bericht zufolge und versichert, es würden lediglich Audiofragmente aufgezeichnet und in einen Code umgewandelt, der nicht dekodiert werden könne. Niemals würde auf aufgezeichnete Inhalte zugegriffen.

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