Song Contest in Wien soll "sparsam, aber spektakulär" werden

Bürgermeister Ludwig und ORF-General Weißmann freuen sich über den Vertrag zum Song Contest.
Das Budget soll unter jenem von Basel bleiben. Viele Details wollte man bei der Pressekonferenz noch nicht verraten.

„Sparsam, aber spektakulär“, das ist das Motto das ORF-Generaldirektor Roland Weißmann für den Eurovision Song Contest 2026 ausgegeben hat, wie er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Rathaus erklärte. Das Budget für das Event in Wien werde in jedem Fall unter dem von Basel liegen (dort waren es rund 64 Millionen Euro), das Ergebnis solle dennoch so ausfallen, „dass wir alle stolz sein können“. Man sei noch in der Budgetierung, die Kosten werde man „transparent auf den Tisch legen“. 

Ausschlaggebend bei der Entscheidung für Wien sei u. a. die Location der Wiener Stadthalle gewesen, so Weißmann: Es handle sich nicht nur um die größte Halle Österreichs, hier sei auch der Green Room, in dem die Künstlerinnen und Künstler auf ihre Auftritte warten, direkt angebunden.  

Sowohl ORF als auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig betonten, dass es beim ESC nicht nur um den 16. Mai gehen werde. Wien hatte 2015 rund 80 zusätzliche Veranstaltungen angeboten, auch 2026 sei eine Vielzahl von Rahmenveranstaltungen geplant. Erneut werde es ein kostenfreies Public Viewing vor dem Rathausplatz geben. Bei den weiteren Programmpunkten gehe es nun, da die Entscheidung des ORF bekannt ist, „ans Finetuning“. 

Wien steuert bis zu 22,6 Millionen Euro bei. „Im Idealfall müssen wir das nicht ausschöpfen“, so Bürgermeister Ludwig. Die Kosten seien nächstes Jahr aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung höher als noch 2015 (damals waren es rund 17 Millionen), man rechne jedoch auch mit einer größeren Wertschöpfung für die Stadt: Über Social-Media-Kanäle könnten mittlerweile andere Zielgruppen erreicht werden. 

In Sachen Show werde man „sicher nicht dasselbe wie 2015“ machen, betonte ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz. Im September sollen Details zum Vorentscheid für den österreichischen Act bekanntgegeben werden, der im Februar in einer TV-Show ermittelt wird. Diese werde der Auftakt für ein dichtes Programm im Vorfeld zum ESC sein – mit Unterhaltungssendungen und Dokumentationen. Die Live-Vorabberichterstattung soll die Stimmung in Wien für jene einfangen, die nicht vor Ort sein werden. Man wolle eine „Veranstaltung für ganz Österreich“. 

Auseinandersetzen wird man sich auch mit jenen Entwicklungen müssen, die das offiziell unpolitische Event und das Motto „United by Music“ in den vergangenen Jahren herausgefordert haben, Stichwort Israel. Es werde hierzu sicher weiter Diskussionen geben, so ESC-Director Martin Green. Es sei jedoch wichtig zu betonen, dass nicht Regierungen, sondern Fernsehanstalten teilnehmen, die zur European Broadcasting Union gehören. Der Song Contest wolle unter dem "United by Music"-Motto die Welt darstellen, wie sie sein soll, und nicht wie sie ist.  

Kommentare