"The Mopes": Eine Depression namens Monika

"The Mopes": Eine Depression namens Monika
Nora Tschirner als personifizierte psychische Erkrankung.

Unvermittelt taucht Monika im Leben von Sänger Mat auf, legt sich mitten in der Nacht zu ihm ins Bett und flüstert ihm ins Ohr: „Du bist wertlos. Du kannst nichts.“ Harte Worte, aber das gehört nun mal zu Monikas Job. Denn sie ist eine mittelgradige Depression. Mat will das zuerst nicht wahrhaben. Herumschlagen muss er sich mit ihr in der sechsteiligen Dramedy-Serie „The Mopes“ trotzdem (zu sehen bei TNT Comedy, neue Folgen gibt’s dienstags).

Und Monika (Nora Tschirner) legt sich für ihren neuen Fall ordentlich ins Zeug: Sie befeuert Ängste und Selbstzweifel; hält Mat (Roel Dirven) mit vollem Körpereinsatz vom Duschen, Essen und Schlafen ab. Das Ziel: Er soll einsehen, dass er Hilfe benötigt und zur Therapie gehen.

Doch bei Mat braucht Monika länger als sonst. Das beunruhigt ihre strengen Vorgesetzten in der „Zentrale für psychische Erkrankungen“, einem unfreundlichen Behördenapparat, in dem die Einsätze von Depression, Melancholie, Panikstörung und anderen Kollegen koordiniert werden. Und wo vor allem ein Satz gilt: „Zu den Fällen ist Distanz zu wahren.“ Was Monika bald nicht mehr kann.

Ernst und Humor

Mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor widmet sich "The Mopes" (in etwa: die Trübsalbläser) dem Thema psychische Erkrankungen. Idee und Drehbuch stammen von Ipek Zübert („Dreiviertelmond“), Regie führte Christian Zübert („Bad Banks“). Tschirner, die selbst an Depressionen erkrankt war und darüber auch offen in Interviews gesprochen hat, spielt die zunächst pflichtbewusste, dann immer mehr an den Vorschriften zweifelnde Monika überzeugend.

Lieber würde man mehr Zeit mit ihr und ihren Kollegen in der wunderlichen Zentrale verbringen, mit den großen Lochkarten, den witzigen Aufzügen und dem bösen Bürotratsch („Findest du nicht auch, dass diese schweren Depressionen überheblich sind?“). Die Story des gescheiterten Musikers, der von seiner Freundin rausgeworfen wird und dann bei seiner Schwester einziehen muss, bleibt eher flach. Gut, dass Monika da ist.

"The Mopes": Eine Depression namens Monika

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