Radiotest: ORF und Private steigern Reichweite; kronehit "eine Bastion"

Philipp König führt künftig allein Österreichs weiterhin größtes Privatradio kronehit
In Zeiten, in denen viel übers Ende traditioneller Medien philosophiert wird, kommt dieses Ergebnis überraschend: Österreich ist jedenfalls ein Radio-Land und die Nutzung ist zuletzt sogar leicht gestiegen. 75,3 Prozent der Bevölkerung ab zehn Jahren und damit in etwa 6,14 Mio. Personen haben am Vortag einer Befragung zumindest 15 Minuten lang Radio gehört (Vergleichszeitraum: 74,7 Prozent). Das geht aus den neuen Radiotestdaten hervor, die sich auf den Zeitraum Juli 2024 bis Juni 2025 beziehen. Die tägliche Hördauer ist mit 195 Minuten stabil. ORF-Sender und Private, hier allen voran kronehit, bauten ihre Reichweite aus.
Reichweitengewinne
Die ORF-Radiosender kamen in der Zielgruppe 10 Jahre und älter gesammelt auf eine Tagesreichweite von 55,8 Prozent (ca. 4,5 Mio. Hörerinnen und Hörer) und lagen damit 0,7 Prozentpunkte über dem Wert aus dem Vergleichszeitraum. Alle Sender der öffentlich-rechtlichen Senderflotte legten leicht zu oder blieben stabil. Mit Abstand am zugkräftigsten unter den ORF-Sendern war abermals Ö3 mit 30,1 Prozent Reichweite bzw. ca. 2,5 Mio. täglichen Hörern. Die neun ORF-Regionalradios kamen zusammen auf 24,8 Prozent, Ö1 auf 9,5 Prozent und FM4 auf 4,1 Prozent.
Die inländischen Privatradiosender legten um in etwa eineinhalb Prozentpunkte auf 35,5 Prozent Tagesreichweite zu. kronehit war mit 12,1 Prozent (+1,1 Prozentpunkte) klar an der Spitze und kratzte damit an der Millionenmarke (989.000 Hörer), werktags hat man die bereits erreicht. Es folgte 88.6 mit 7,2 Prozent (+0,4 Prozentpunkte).
Jung und privat
Bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen landeten die Privaten vor den ORF-Sendern. Die Privatradios legten deutlich (2,4 Prozentpunkte) auf 46,9 Prozent zu. Die ORF-Radios kletterten auf 46,6 Prozent (+1,0 Prozentpunkte). Ö3 blieb bei stabilen 32,9 Prozent Tagesreichweite. Die ORF-Regionalradios bauten ihre Reichweite auf 14 Prozent, Ö1 auf 5,4 Prozent und FM4 auf 6,1 Prozent aus.
Einen klaren Zuwachs gab es für kronehit mit fast zwei Prozentpunkten. Damit erreicht der österreichweite Privatsender, an dem auch der KURIER beteiligt ist, eine Reichweite von 19,1 Prozent Reichweite. 88.6 steigerte sich um einen halben Prozentpunkt auf 10,9 Prozent.
In puncto Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lagen die Privatradios mit 56 Prozent gesammelt sehr klar vor den ORF-Sendern (44 Prozent). Ö3 verzeichnete 28 Prozent und hatte damit das meiste Gewicht beim ORF. Bei den Privaten belegte kronehit mit 13 Prozent Marktanteil den vordersten Platz.
Dynamischer Markt
Mit Blick auf die Marktanteile bei der älteren Zielgruppe 10+ kam die ORF-Radiosenderflotte auf 59 Prozent. Ö3 blieb mit 26 Prozent klarer Marktführer. Die inländischen Privatsender verbuchten 39 Prozent Marktanteil. An der Spitze stand Kronehit mit 8 Prozent. Die Marktanteilswerte sind aus technischen Gründen laut einer Aussendung nicht mit den Vorjahreswerten vergleichbar.
"Diese Reichweitenentwicklung ist in einem so dynamischen Markt alles andere als selbstverständlich", meint kronehit-Geschäftsführer Philipp König in einer Aussendung. "Besonders freut mich, dass wir bei jungen Zielgruppen eine Bastion bilden." Hinter diesem Erfolg stehe ein außergewöhnliches Team aus kreativen, fleißigen, engagierten Menschen – on air, online, backstage.
"Ein sehr schönes Ergebnis, nicht nur für uns, sondern für Radio generell in Österreich", findet Rüdiger Landgraf, Programmdirektor von kronehit unter Verweis auf die um sieben Minuten gestiegene Hördauer just bei den digitalaffinen 14- bis 49-Jährigen. In Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Tirol sei man bei 14-49, Montag bis Sonntag, auch auf Bundeslandebene das meistgehörte Privatradio.
Digitale Verbreitung gestartet
Erfolgreich gestartet sind die vier neuen DAB+Sender aus der kronehit-Familie. "Wir freuen uns über ein perfektes erstes Jahr am österreichischen Radiomarkt", erklärt Thomas Bildner, Programmdirektor der DAB+-Sender bei Österreichs größtem Privatradio. Radio Rot Weiss Rot und Radio Super 80s kommen österreichweit auf 1 Prozent Marktanteil (14-49, Mo-So). Radio Eurodance X-Press und Pirate Radio erzielen in ihrem DAB+ Verbreitungsgebiet Wien und Niederösterreich ebenfalls 1 Prozent Marktanteil (14-49, Mo-So). In der Gesamtzielgruppe 10+ erreichen die kronehit-Digitalsender damit von Montag bis Sonntag zehntausende Hörerinnen und Hörer. "Ich freue mich vor allem, dass wir ganz Österreich mit unseren Musikgenres begeistern können", so Bildner.
Der Radiotest basiert auf ca. 23.600 zwischen Juli 2024 und Juni 2025 durchgeführten Interviews. Die Befragungen werden überwiegend telefonisch durchgeführt. Ein Fünftel entfällt jedoch auf Online-Befragungen, um auch jüngere Personengruppen besser abbilden zu können.
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