Pulitzer-Preise für Reportagen aus Ukraine und Post-Trump-Amerika

Pulitzer-Preise für Reportagen aus Ukraine und Post-Trump-Amerika
Agentur AP und New York Times wurden für Kriegsberichte ausgezeichnet, Washington Post für Berichte über Abtreibung in den USA

"Journalismus ist kein optionaler Bestandteil einer Demokratie, sondern eine absolute Notwendigkeit".

Mit diesen Worten leitete Neil Brown, Vorstand des Komitees der Pulitzer-Preise, am Montagabend die Vergabe der renommiertesten Auszeichnungen für journalistische Leistungen ein. Prämiert wurden mehrere Redaktionen für ihre Berichterstattung aus dem Ukraine-Krieg: Die Nachrichtenagentur Associated Press erhielt einen Preis für die Arbeit ihrer Reporter Mstyslav Chernov, Evgeniy Maloletka, Vasilisa Stepanenko und Lori Hinnant, die aus dem belagerten Mariupol berichtet hatten, sowie für ihre Fotografen, die den Krieg aus nächster Nähe dokumentieren. Ein weiterer Pulitzer-Preis (in der Kategorie "Internationale Berichterstattung") ging an die New York Times für ihre Ukraine-Berichterstattung, insbesondere für deren lang angelegte Aufarbeitung des Massakers in Butscha.

Aufdecker und Erklärer

In weiteren Kategorien, für die US-amerikanische Medien Vorschläge einreichen können, wurden Berichte ausgezeichnet, die Probleme der Spaltung und der inneren Widersprüche in den USA zum Inhalt hatten. Im Bereich "Investigativjournalismus" gewann das "Wall Street Journal" für eine Berichtsserie, die Interessenskonflikte und ethische Verfehlungen in 50 Behörden aufdeckte. In der Kategorie "Explanatory Reporting" (erklärende Berichterstattung) gewann Caitlin Dickerson vom Magazin "Atlantic", die die Isolation von Flüchtlingskindern unter der Trump-Regierung einer genaueren Betrachtung unterzogen hatte.

In der Kategorie "National Reporting" (Inlandsberichterstattung) gewann Caroline Kitchener von der "Washington Post", die sich mit den Folgen der Höchstgerichtsentscheidung befasste, die das im Urteil "Roe v. Wade" festgeschriebene verfassungsmäßige Recht auf Abtreibung zu Fall gebracht hatte.

Bücher, Poesie, Musik

Den Preis für das beste Sachbuch gewann das Duo Robert Samuels und Toluse Olorunnipa mit "His Name is George Floyd", einem Porträt jenes Mannes, der 2020 in Minneapolis von Polizisten ermordet wurde, was die "Black Lives Matter" Bewegung auslöste.

Auch literarische Werke sowie Werke der Dichtung werden mit Pulitzer-Preisen honoriert - so wurde der Dichter Carl Philips für eine Sammlung jener Gedichte geehrt, die das amerikanische Leben bis hin  zur Pandemie verarbeiten. Die Musikerin Rhiannon Giddens, die zwischen Folk-Traditionen und Klassik agiert, erhielt einen Preis für ihre Oper "Omar". 

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