ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets hatte jüngst schon bei einer Pressekonferenz zu den Halbjahreszahlen wohlwollend auf die MFE-Avancen reagiert hatte. Dieses spiegelt sich nun auch in der offiziellen Stellungnahme wider: "ProSiebenSat.1 begrüßt das geänderte Angebot von MFE, welches das langfristig angelegte Investment und Engagement in ProSiebenSat.1 unterstreicht." Die Empfehlung ist auch ein Eingeständnis, dass Habets nicht daran glaubt, den Aktienkurs aus eigener Kraft über den Wert des MFE-Angebots hinaus nach oben zu treiben.
In der Stellungnahme heißt es allerdings auch, die Aktionäre sollten prüfen, ob sie nicht besser wegkämen, wenn sie ihre Anteile über die Börse verkauften. Dort wurden ProSieben am Mittwoch mit 7,95 Euro gehandelt.
PPF und MFE wollten sich zunächst nicht äußern.
Vorstand: Synergien nur bei Komplettverkauf erreichbar
Der Vorstand argumentiert nun, dass sich die Annahme des Angebots für die eigenen Aktionäre nur dann lohne, wenn MFE dadurch Kosteneinsparungen von 150 Mio. Euro erzielen könne. Sie werden schließlich damit zu MFE-Anteilseignern. Die Synergien seien aber nur dann erreichbar, wenn ProSiebenSat.1 vollständig in MFE integriert würde. Dazu müsste MFE aber auf eine Dreiviertel-Mehrheit kommen, was zunächst nicht angestrebt war. Bisher haben sie sich gut 33 Prozent der ProSieben-Anteile gesichert, PPF kommt auf rund 16 Prozent.
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