Die Serie sei großartig, „weil sie viele verschiedene Themen behandelt. Diese Staffel dreht sich zum Beispiel um Buddhismus, Religion, Tod, Wiedergeburt – und um die Frage, was bleibt, wenn alles, woran man geglaubt hat, plötzlich wegfällt. Gleichzeitig ist es unterhaltsam, diesen superreichen Leuten dabei zuzusehen, wie sie die Kontrolle verlieren. Man sieht, dass sie auch Probleme haben wie alle anderen und dass Geld diese Probleme nicht lösen kann“, so Schwarzenegger. „The White Lotus“ zeige aber auch „die andere Seite und beleuchtet die Perspektive der Hotelangestellten – der Manager, des Spa-Personals und wie sie mit Gästen umgehen. Die Serie ist einfach witzig und klug, aber auch dramatisch.“
Proteinshakes
Als er für die Rolle vorsprach, hatte er nur einen einzigen Satz als Charakterbeschreibung. In welche Richtung seine Reise als Saxon gehen würde, fand Schwarzenegger erst später heraus: „Es war viel verrückter als ich es mir vorgestellt hatte.“ Seine Figur spricht nicht nur gerne über Proteinshakes, Geld und Sex, sondern hat in der letzten Episode auf einer Party auch seinen jüngeren Bruder Lochlan geküsst. „Mike (White, Anm.) baut viele Hinweise ein, aber er legt auch falsche Fährten. Er will, dass man ständig auf der Hut ist, weil man nie weiß, was als nächstes passiert.“
Strandleben
Das befeuert auch zahlreiche Fan-Theorien, die online diskutiert werden. Manche wollen etwa Parallelen zu jener Familie gesehen haben, deren Sohn Schwarzenegger in der True-Crime-Serie „The Staircase“ an der Seite von Colin Firth und Toni Collette gespielt hat. „Es ist faszinierend, wie die Leute die Serie analysieren und auf Zusammenhänge und Hinweise untersuchen.“
Ob an der Theorie etwas dran sein könnte, lässt sich der Schauspieler freilich nicht entlocken. Die beiden Projekte seien sehr unterschiedlich, er habe an beiden gerne gearbeitet. „,The Staircase‘ war eher eine Herausforderung, weil die Story von Anfang an sehr düster und dramatisch ist. Meine Figur kommt betrunken nach Hause und findet die eigene Mutter tot am Fuß der Stiege auf, während Colin Firth daneben sitzt und weint. Es macht natürlich mehr Spaß, etwas zu spielen, das in Richtung Comedy geht und dabei sieben Monate am Strand von Thailand zu leben“, lacht Schwarzenegger, der nicht nur als Schauspieler aktiv ist.
Gemeinsam mit seiner Mutter Maria Shriver betreibt er das Unternehmen MOSH, das sich für Alzheimer-Aufklärung einsetzt. Als „Plan B“ will er das nicht sehen. „Mein Vater hat mir beigebracht, dass es da keine festen Grenzen gibt. Man muss sich nicht in eine Schublade stecken lassen. Man kann sowohl im Business als auch in der Filmbranche tätig sein. Nur weil die Gesellschaft einem vorgibt, dass man sich auf eine Sache festlegen sollte, heißt das nicht, dass es so sein muss.“
Karriere
Mit seinem Vater Arnold Schwarzenegger, auf den er nur bedingt angesprochen werden möchte, um nicht auf seinen Nachnamen reduziert zu werden, könne er sich mittlerweile vorstellen, gemeinsam vor der Kamera zu stehen. „Das heißt nicht, dass mein nächstes Projekt mit ihm sein wird. Es bedeutet nur, dass ich offen dafür bin. Ich glaube, er ist es auch, aber er hat immer respektiert, dass ich erst meine eigene Karriere aufbauen wollte, bevor ich sie mit seiner kreuze“, erzählt Schwarzenegger.
Wie „The White Lotus“ seinen Weg verändern wird? „Es ist hoffentlich eine Möglichkeit, um die eigene Karriere auf das nächste Level zu bringen.“ Vor dem Staffelfinale rät er Fans jedenfalls eins: „Anschnallen!“
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