ORF-Radios sind künftig auch auf dem Radioplayer vertreten

ORF-STIFTUNGSRAT: THURNHER
Die Kooperation des Öffentlich-rechtlichen mit den Privatsendern wird vorangetrieben. "RTR präsentierte "Online-Audio-Monitor".

Die ORF-Radios werden künftig auch auf dem Radioplayer gemeinsam mit privaten Mitbewerbern vertreten sein. Dies gab ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher am Rande der 30. Österreichischen Medientage am 20. September 2023 in Wien bekannt.

Ö3, Ö1, FM4 und die ORF-Regionalradios werden also auf der von Privatradios betriebenen Plattform vertreten sein. Die Radioplayer Österreich GmbH (RPÖ) betreibt die digitale Plattform, um die Auffindbarkeit dieser Programme langfristig abzusichern und zu optimieren.

Kooperation

Der Radioplayer stellt eine weitere Möglichkeit, neben "ORF Sound" eine weitere Möglichkeit dar, "die ORF-Radioangebote in gewohnter Qualität über Smartphone, Tablet und PC live abrufen zu können", wird Thurnher in einer Aussendung zitiert. Zudem sei der Radioplayer ("Connected Car")  in vielen Fahrzeugmodellen führender Autohersteller integriert und ermögliche dadurch "unterwegs ein besseres Nutzungserlebnis".

Der Radioplayer ist laut den ORF-Infos in zahlreichen Ländern verfügbar. Die Kooperation des ORF mit den Privatradios werde im kommenden Jahr weiter verstärkt. Ab 2024 sollen private Anbieter ihren Radio-Live-Stream in "ORF Sound" anbieten können.

9 von 10 Personen nutzen Online-Audioangebote

Online-Audioangebote sind in Österreich weit verbreitet. 91 Prozent der österreichischen Bevölkerung mit Internetzugang nutzen sie zumindest selten, wie aus dem erstmals bei den 30. Österreichischen Medientagen in Wien veröffentlichten "Online-Audio-Monitor Austria" der Medienbehörde RTR hervorgeht. Dabei wird nicht nur Musik on demand gestreamt (81 Prozent), sondern praktisch gleichermaßen auf lineare Radioprogramme im Internet gesetzt (78 Prozent).

Vier von zehn der 4.000 befragten Personen greifen auf Podcasts oder Radiosendungen zum Nachhören zurück. Dabei sagte etwa die Hälfte der 15- bis 29-Jährigen unter den Befragten, dass Podcasts ihre hauptsächliche oder überwiegende Informationsquelle zum aktuellen Zeitgeschehen seien. Ca. ein Viertel nutzt Hörbücher oder Hörspiele online.

Musikhören Hauptmotiv

Inhaltlich steht Musik (90 Prozent der Befragten) ganz oben. 76 Prozent lauschen per Online-Audioangebot Nachrichten. Service-Sendungen wie Wetter oder Verkehrsnachrichten kommen auf 73 Prozent. Stark genutzte Plattformen sind etwa Youtube (55 Prozent), Spotify (35 Prozent) oder auch Amazon Music (28 Prozent). Das Smartphone steht auf Platz 1 der Empfangsgeräte (60 Prozent). 35 Prozent setzen Smart TVs und Laptops ein, 33 Prozent Wlan-Radios, 27 Prozent Smartspeaker.

Speziell bei der Hausarbeit (51 Prozent), unterwegs im Auto (54 Prozent) oder auch beim Arbeiten (26 Prozent) stehen Online-Audioangebote hoch im Kurs. Der Höhepunkt der Musikstreamingnutzung ist zwischen 17 Uhr und 20 Uhr. Webradio wird dagegen am stärksten zwischen 9 Uhr und 12 Uhr nachgefragt.

Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien, sieht den Online-Audio-Monitor Austria als "logische und notwendige Ergänzung" zu den DAB+- und Bewegtbildstudien der RTR, die Entwicklungen am Medienmarkt abbilden. Als wesentliche Erkenntnis streicht Struber hervor, dass ein wesentlicher Nutzungsanteil bei Musik- und Podcaststreaming auf Plattformen internationaler Mediengiganten stattfindet.

Die Studie wurde vom Marktforschungsinstitut Ipsos im Auftrag der RTR Medien im Mai und Juni durchgeführt. Bei der Onlinebefragung nahmen 4.000 Personen ab 15 Jahren teil.

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