ORF-Programm 2026: Revivals, Megaevents und doch kein Sparkurs

Braunschlag 1986
Bei der traditionellen herbstlichen Präsentation der kommenden Highlights spricht der ORF von „tollem Programm wie schon lange nicht mehr“. Dies alles soll ohne zusätzliche Sparmaßnahmen gelingen.

Programmpräsentationen sind traditionell von Superlativen geprägt. Für 2026 stellt der ORF aber unter dem Motto „Miteinander“ ein besonders dichtes Paket in Aussicht – woran die Tatsache, dass der Song Contest in Wien stattfindet, nicht unbeteiligt ist. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sprach bei einem Pressetermin am Dienstag im ORF-Atrium von „so viel tollem Programm wie schon lange nicht mehr“. Das öffentlich-rechtliche Medienhaus sei zwar mit budgetären Herausforderungen konfrontiert, im Programm solle man das aber nicht merken, beteuerte Weißmann.

Großereignisse wie Olympische Winterspiele oder die Herren-Fußball-WM sind kostspielig. ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz versichert aber: „Von Sparmaßnahmen keine Spur.“ Durch den Wegfall von „Dancing Stars“ und die „Große Chance der Blasmusik“ und die Umschichtung der dafür eingeplanten Budgets lasse sich das „Jahr der Megaevents“ stemmen.

70. „Eurovision Song Contest“

Der ESC  in Wien ist ein zusätzliches – herausforderndes – Event für den ORF: Andi Knoll und Conchita freuen sich auf die Party.

Eingeigen

Man wolle das millionenschwere Wettsingen auch entsprechend „eingeigen“, sagte Groiss-Horowitz. Um Österreichs Starter zu finden, setzt man mit „Vienna Calling – Wer singt für Österreich?“ (20. Februar) erstmals seit 2016 wieder auf eine Auswahlshow. Weißmann meinte, der Sieger werde „gut performen“, aber: „Wenn er Zweiter wird, freuen wir uns auch“, sagte der ORF-Chef schalkhaft – wohl mit Blick aufs Budget. Im eingangs gezeigten Trailer fürs Programmjahr 2026 sprechen Andi Knoll und Conchita Wurst über den ESC. Dies sei noch kein Hinweis auf die Moderation des Vorentscheids, meinte die Programmchefin. Das Moderatorenpaket – auch für den ESC – werde Ende des Jahres bekannt gegeben. Gleiches gelte für die Nachfolge von Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser als „Tatort“-Duo.

ORF-Programm 2026: Revivals, Megaevents und doch kein Sparkurs

Doris Golpashin, Ferdinand Seebacher und Maxmilian Brückner mit "Rex"

Wurstsemmel für Jüngere

Im Fiction-Bereich ist es Groiss-Horowitz ein Anliegen, „große Stoffe“ wie „Kommissar Rex“ oder „Braunschlag“ für jüngere Generationen neu zu erzählen (siehe unten). Auch der Heimatfilm soll "neu interpretiert" werden. Gelegenheit dazu gibt der Film „Herzklang“ mit Melissa Naschenweng in ihrer ersten Hauptrolle, an der Seite von Ferdinand Seebacher, der auch in „Kommissar Rex“ eine tragende Rolle spielt. Im ORF-Trailer sieht man Seebacher übrigens mit Wurstsemmel. Der beliebte Running Gag scheint erhalten zu bleiben.

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Miteinander in der "Altbauwohnung"

Der ORF legt weiter einen Schwerpunkt auf österreichische Produktionen. Ob die schrumpfenden Budgets in der Filmförderung FISAplus hier nicht die Planungssicherheit gefährden, wollte der KURIER wissen. Groiss-Horowitz meinte, „dieses Thema wird uns noch weiter beschäftigen“. Der ORF könnte bei Förderausfällen einspringen und dafür frei werdende Mittel aus auslaufenden US-Serienverträgen einsetzen. Weil man die heimischen Inhalte „für so essenziell“ halte.

Weißmann meinte, man werde weiterhin „mit Abstand größter Partner“ der Filmwirtschaft sein. Generell müsse sich der ORF budgetär „nach der Decke strecken“. Groiss-Horowitz fügte an: „Die ist aber sehr hoch“, sie verglich es mit einer „Altbauwohnung“.

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