ORF-Information wird komplett umgebaut

Es ist der Auftakt zur kompletten Neuaufstellung der ORF-Information. Am Donnerstag hat ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hausintern die Organisationsanweisung (OA) für die organisatorische Struktur im neuen multimedialen Newsroom veröffentlicht. Dem vorausgegangen sind intensive Gespräche mit den zuständigen Betriebsräten von TV, Radio und Online sowie dem Zentralbetriebsrat und den Redakteursvertretern.

Die wesentliche Neuerung: Geschaffen wird eine Hauptabteilung ORF-News, die nun nicht mehr traditionell entlang der Mediengattungen TV, Radio und Online, sondern multimedial organisiert ist. Die neue Struktur gliedert sich in die Bereiche Newsteams, multimediale Fachressorts sowie Sendungs- und Plattformteams.

Geleitet werden sie jeweils von einer Chefredaktion samt ihrer Stellvertretung. Mit drei Chefredaktionen, die gleichberechtigt sind, genügt man auch dem Anspruch auf interne Pluralität.

Die Struktur

Und so sieht die neue Struktur der ORF-Information aus:

• - Bei der Chefredaktion „Newsteams“ angesiedelt sind Breaking-News, die Online-Information (orf.at), Social Media, Kurzinfoformate, Verifikation oder auch das Monitoring von Bildagenturen und User-Generated-Content. Nach Möglichkeit soll von dort auch Aktuelles für ORFIII kommen.
• Die Chefredaktion „Multimediale Fachressorts“ kümmert sich um die Ressorts Inland, Wirtschaft, Chronik, Ausland und Wetter. Von dort werden Inhalte an Sendungen und Plattformen geliefert. Auch die Korrespondenten wechseln von der Generaldirektion dort hin.
• Zur Chefredaktion „Sendungs- und Plattformteams“ gehören die großen Info-Sendungen wie etwa die „ZiB“, die Ö1-Journale oder Talks.
• Die Chefredakteurinnen bzw. Chefredakteure der Newsteams und der Sendungs- und Plattformteams sind inhalts- und sendungsverantwortlich, die Chefredaktion der multimedialen Fachressorts inhaltsverantwortlich.

Die Chefredakteure bzw. Chefredakteurinnen sind dem für die Information zuständigen Direktor disziplinär und fachlich unterstellt. Das ist derzeit Generaldirektor Weißmann, der den von seinem Vorgänger Alexander Wrabetz eingeführten Usus übernommen hat.

Das Prozedere

Die neu geschaffenen Führungspositionen werden wohl in Kürze ausgeschrieben und besetzt werden. Die Zeit drängt, denn die TV-Information (durch Eva Karabeg) und jene des Radios (durch Gabi Waldner-Pammesberger) werden nun schon einige Zeit interimistisch geleitet. Christian Braun-Staudinger ist zuständig für Online. Die drei werden auch wieder in den Führungsteams erwartet, ebenso gilt das für die Geschlechterparität. Als aussichtsreicher Kandidat von außen gilt, wie berichtet, APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger. Parallel dazu läuft auch die medienübergreifende Neuaufstellung der Fachressorts.