ORF-Doku über Wolfgang Ambros: "Er wird auf der Bühne stehen, bis er umfliegt"

Wolfgang Ambros auf der Bühne.
Eine neue ORF-Doku gibt heute (20.15 Uhr) Einblick in das Leben der Austropop-Legende. Darin kommen der Musiker und Wegbegleiter zu Wort.

Weil i wü ... Schifoan ... Schiiifoan ... diese paar Wörter müssen hierzulande eigentlich ausreichen, um für den Rest des Tages einen ordentlichen Ohrwurm auszulösen. Der Schuldige: Wolfgang Ambros, dessen beliebte Ski-Hymne kommendes Jahr ihren 50er feiert. Heute Abend (Mittwoch, 20.15 Uhr) widmet ORF 1 dem Austropop-Star ein ausführliches Porträt. In „Dok 1: Ambros“ besucht Hanno Settele den 73-Jährigen in seiner Wahlheimat Tirol, versucht sich in einer Partie gegen den leidenschaftlichen Backgammon-Spieler und lässt mit ihm seinen Lebensweg Revue passieren.

Wolfgang Ambros und Hanno Settele spielen in der "Dok 1: Ambros" Backgammon.

Tritt gegen den Backgammon-Meister Wolfgang Ambros an: Hanno Settele (r.).

Dabei erinnert sich Ambros etwa an die Anfänge von „Schifoan“: In den ersten Jahren nach Erscheinen sei das Lied nur „dahingedümpelt“ – man habe ihm nicht abgenommen, dass er „so ein Jodellied schreibe, obwohl jeder gewusst hat, dass ich geradezu manisch Ski fahre“, erzählt Ambros in der Doku. 

Abgehoben sei der Song erst später in Deutschland, wo das Publikum den Hit auch lautstark eingefordert habe: „Die haben mitgesungen wie die Teufel. Ich war völlig baff.“ Mittlerweile ist „Schifoan“ fixer Bestandteil eines jeden Ambros-Konzerts – und zwar als krönender Abschluss.

Weggefährten wie Prokopetz und Kolonovits kommen zu Wort

Seine Karriere als Musiker startete Ambros, unterstützt von Joesi Prokopetz als Texter, in den 1970er Jahren. Mit gesellschaftskritischen Liedern in Mundart wie „Da Hofa“ fuhren die beiden Schulfreunde bald große Erfolge ein. „Alles, was wir angefasst haben, wurde zu Gold“, berichtet Ambros.

Dabei sei der Musiker damals „nicht die Inkarnation des Selbstbewusstseins“ gewesen, wie sich Prokopetz erinnert. Auch andere Weggefährten kommen in der Doku zu Wort, etwa der Produzent Christian Kolonovits, der aus dem Nähkästchen plaudert: Ambros sei etwa „unglaublich grantig bei Autogrammstunden“ gewesen. 

Und Frauen hätten es an dessen Seite nicht leicht gehabt – der Erfolg habe immer wieder zu Konflikten geführt: „Er war eben sehr auf sich selbst fixiert, auf das, was er gemacht hat, auf seine Arbeit.“ Ambros sieht das im Gespräch mit Settele so: „Ich bin nicht Rockstar geworden, damit ich ein Leben lang treu bleibe.“

Christina Stürmer.

Christina Stürmer sang mit Wolfgang Ambros "Du bist wia de Wintersun".

Georg Danzer war sein "Lebensmensch"

Als Star steht Ambros seit mehreren Jahrzehnten auf der Bühne, war unter anderem Mitglied des legendären Trios Austria 3 mit Rainhard Fendrich und Georg Danzer. Letzterer sei sein „Lebensmensch“ gewesen, sagt Ambros über seinen 2007 verstorbenen Freund. „Ich habe ihn lange genießen dürfen.“

Auch über seine eigenen gesundheitlichen Rückschläge spricht Ambros in der Doku. Etwa über seine Krebsdiagnose im Jahr 2007: „Ich hab’ mir gedacht: Naja, das wird es dann gewesen sein. Ich habe nicht geglaubt, dass ich das so einfach überlebe. Da hab’ ich schon wieder Glück gehabt.“

Für seine Freunde ist Ambros ein "Hundling"

Massive Rückenprobleme hätten ihn zudem immer wieder von der Konzertbühne ferngehalten. Dass Ambros sich aber nicht leicht unterkriegen lasse, bestätigen seine Freunde: Er sei „ein Hundling“.

Einig ist man sich in der Kollegenschaft auch in einem anderen Punkt. Christina Stürmer, die mit Ambros bei ihrem MTV-Unplugged-Konzert im Wiener Volkstheater „Du bist wia de Wintersun“ im Duett zum Besten gab, zeigt sich überzeugt: „Der Wolfgang wird auf der Bühne stehen, bis er umfliegt.“

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