Neue Plattform vergleicht Transparenz von Medien in Europa

Neue Plattform vergleicht Transparenz von Medien in Europa
Österreich liegt nach Expertenschätzungen weit vorne, Ungarn und die Tschechische Republik belegen hintere Plätze

Kenntnis darüber, wem welches Medium gehört und wer es wie kontrolliert, schafft eine neue Datenbank, die von 26 Länderteams unter Federführung des Instituts für Kommunikationswissenschaft an der Uni Salzburg erarbeitet wurde. Sie ist unter media-ownership.eu online frei zugänglich.

Unter 15 bisher analysierten EU-Staaten weist demnach Schweden die besten Bedingungen für Transparenz auf, dicht gefolgt von Dänemark und Deutschland; auch Österreich liegt im Spitzenfeld. Auf der anderen Seite werden Ungarn und die Tschechische Republik als Länder hervorgehoben, in denen die Transparenz des Medieneigentums am schwierigsten zu erreichen ist.

Work in Progress

Die Datenbank bietet umfassende Informationen über die Eigentumsverhältnisse der wichtigsten Nachrichtenmedien und die gesetzlichen Rahmenbedingungen, unter denen diese Medien in den jeweiligen Ländern agieren. Dazu sind einzelne „Länderporträts“ abrufbar, in denen diese Informationen zusammengefasst werden. Derzeit sind 15 solcher Länder aufgearbeitet, am Ende des Projekts sollen es 27 sein.

Auf Basis von Experteneinschätzungen ergibt sich ein „Risikoindex“ zwischen 0 und 3, der die Stabilität der Mediensysteme vergleichbar machen soll. Österreich erreicht hier den Wert 2,31, der Durchschnitt liegt bei 1,86.

Laut den Koordinatoren zeige die Untersuchung, dass die größten Risiken für die Medientransparenz von der Managementdimension von Eigentum und Kontrolle ausgehen. Das Versäumnis, Redaktionen vor unzulässiger Einflussnahme zu schützen, das Fehlen von Bestimmungen zur Gewährleistung der Unabhängigkeit öffentlich-rechtlicher Medien und Verstöße gegen die redaktionelle Unabhängigkeit werden als kritische Punkte genannt.

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