Die beiden bildeten bereits in der Sky-Thrillerserie „Der Pass“ ein Duo. Regie führt Christopher Schier, den die beiden u.a. von der dritten „Der Pass“-Staffel kannten. Ausgangspunkt war aber Ofczarek, der von Anfang an Wunschkandidat gewesen sei, wie Produzentin Constanze Schumann sagt. Ihr Co-Chef bei der Wiener Rundfilm, Thomas W. Kiennast, hatte wiederum bei „Der Pass“ die Kamera geführt. Teile des Teams waren also miteinander vertraut, was bei einem – wie oft bei Streamern – recht kurzfristig anberaumten Projekt kein Nachteil ist.
Bestattermilieu
Zur Handlung: Heli Wondratschek (Ofczarek) will als ewige Nummer zwei endlich das Ruder am fiktiven Wiener Friedhof Donnersbach übernehmen, nachdem der frühere Leiter von einer Grabstatue erschlagen worden ist. Das zuständige Amt befördert allerdings Ursula Fink (Jentsch) zur Chefin. Sie beherrscht das Geschäft mit dem Tod gar nicht, weshalb Katastrophen unausweichlich sind. So kommt es etwa zu einer Überschwemmung, wodurch auch ein Sarg in einem offenen Grab nach oben gespült wird.
Der beim Dreh am Hernalser Friedhof verwendete Holzsarg sei nach der Szene unbrauchbar gewesen, erzählt Schumann. Gleich wurde er zum angrenzenden Mistplatz gekarrt – mit einem kleinen Golfmobil der Produktion. Was bei den „48ern“ für große Augen gesorgt habe.
Der Friedhof in der Serie ist von der Schließung bedroht. Daher versucht man, dessen Attraktivität zu steigern. Als Marketingmaßnahme muss z. B. der Steinmetz einen Töpferkurs anbieten. Gespielt wird der Steinmetz von Harald Windisch („Das Netz der Camorra“). Beim Setbesuch wird er gerade kräftig mit weißem Staub eingepudert – seine Standardmaske bei den Drehs.
"Etwas Urwienerisches"
Für Windisch hat es „etwas Urwienerisches, dass man auf einem Friedhof eine Komödie erzählt. Als Filmteam ist man dort zwar der Elefant im Porzellanladen, andererseits kommt Leben auf den Friedhof. Und ohne Leben gibt es keinen Tod“, sagt er. „Es ist ja dann auch wieder richtig, obwohl wir Sachen machen, die vielleicht nicht dort hinpassen. Ich weiß nicht, ob es schon einmal eine Verfolgungsjagd am Friedhof gegeben hat.“
Fight unter der Erde
Zudem musste sich Windisch 2,80 Meter unter der Erde einen Fight mit Ofczarek liefern. Das war übrigens „die Lieblingsszene“ von Regisseur Schier, obwohl er nicht mit hinein konnte, „weil es so eng war“, wier er sagt. Bei dieser Tiefe musste der Friedhof auch Knochen entfernen. Das sei freilich heikel, „aber es war so eine schöne Stelle. Man sieht von dort über die ganze Stadt“, sagt Schier.
Der Hernalser Friedhof habe das Team „sehr unterstützt“, sagt Schumann. Generell sei ein Dreh auf einem Friedhof nichts Ungewöhnliches, sagt sie. „Aber solche Sachen muss man schon sehr genau besprechen.“
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