Netflix-Hit "Rentier Baby": Der Feind in meinem Pub
Alles, das beobachtet wird, verändert sich genau dadurch, dass es eben beobachtet wird. Das ist eine immer noch erstaunliche Erkenntnis von den komplizierten Rändern der Physik.
Aber so kompliziert wie die kleinen Quantenteilchen ist der Mensch allemal: Wenn man weiß, dass einem jemand nachschaut, ist es manchmal schon schwierig, geradeaus zu gehen. Und wenn man gestalkt wird, also rund um die Uhr beobachtet, dann verlernt man zu leben.
Das führt der überraschende Netflix-Hit „Rentier Baby“ auf faszinierend unangenehme Weise vor. In der Miniserie tritt sich ein erfolgloser Comedian eine Stalkerin ein. Am Ende bleibt kein Stein in seinem Leben auf dem anderen. Aber auf durchaus andere Weise, als man denken sollte.
Dabei wollte Donny Dunn (gespielt von Richard Gadd) eigentlich nur nett sein: Er spendiert in dem Pub, in der er kellnert, einer offensichtlich aufgelösten Frau einen Tee. Damit beginnt ein Höllentrip, der umso beklemmender mitanzusehen ist, wenn man weiß, dass Gadd hier eigene Erfahrungen aufarbeitet.
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