Meldungsanzahl auf "blauer Seite" orf.at wird halbiert
Die Meldungsanzahl auf der "blauen Seite" orf.at wird halbiert. Das kündigte ORF-Chef Roland Weißmann am Ende der Österreichischen Medientage in Wien an. Stattdessen wird die reichweitenstärkste Nachrichtenseite des Landes künftig auf mehr Bewegtbild und Multimedialität setzen, um weniger einer (Online-)Zeitung zu ähneln. Er kommt damit Verlegern entgegen, die das seit langem einfordern. In den Verhandlungen zu einer ORF-Digitalnovelle nahm diese Thematik viel Raum ein.
Gerald Grünberger, Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ), betonte bei einer Diskussion am Erste Campus, dass die Reduktion des Textanteils auf orf.at "wichtig" sei, damit private Marktteilnehmer ihr Geschäftsmodell in die digitale Welt übertragen könnten. Denn keines der Zeitungshäuser wolle von Förderungen abhängig sein. Auch sei der Kernbereich des ORF die Veranstaltung von Rundfunk und Streaming. Dort könne er sich ausbreiten.
Christian Stögmüller, Vorstandsvorsitzender des Verbands Österreichischer Privatsender (VÖP), meinte wiederum, dass der ORF abgesichert sein müsse, ihm aber auch nicht das Maximum an Möglichkeiten eröffnet werden dürfe. Denn der Privatrundfunksektor brauche eine Grundlage zum Überleben. "Hier ist Augenmaß von der Politik" gefragt." Der private Sektor stehe "ultimativ unter Druck". Werbegelder und hohe Kosten bereiten Sorgen. Auf ein Gebührenwachstum - wie beim ORF - könne man nicht setzen.
Weißmann zeigte sich optimistisch, dass es bald zu einer Digitalnovelle des ORF-Gesetzes komme. Sie soll nach Vorstellung des öffentlich-rechtlichen Medienhauses etwa Online-only und Online-first-Inhalte ermöglichen und die 7-Tage-Beschränkung für die TVThek beenden.
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