Landkrimi "Dunkle Wasser": Neues Ermittlerduo in Salzburg

Zusammen unterwegs: Hauptkommissarin Alex Fink (Salka Weber) und ihr neben der Spur stehende Kollege Dorner (Christoph Luser)
Nach Stefanie Reinsperger und Manuel Rubey sind es nun Christoph Luser und Salka Weber, die in Salzburg als Ermittlerpaar einen Mordfall zu lösen haben. In „Dunkle Wasser“ (20.15/ORF1) wird die in Plastikfolie eingewickelte Leiche eines 17-jährigen Mädchens aus dem Mattsee gezogen. Das ruft Chefinspektor Dorner (Christoph Luser) auf den Plan, denn der kennt sich in der Gegend aus. Er ist hier aufgewachsen und kennt natürlich Opfer, Zeugen und potenzielle Täter persönlich, was für die Ermittlungen aber nicht immer ein Vorteil ist. Denn der Dorner hat dunkle Geheimnisse, greift gerne zur Schnapsflasche in der Schublade am Beifahrersitz seines kultigen Saab 900 Turbo, um jene seelischen Schmerzen zu betäuben, die ihn seit den Ereignissen rund um seine Ex-Kollegin nicht mehr loslassen: Er gibt sich selbst Schuld an ihrem Tod. Um Dorner zu stabilisieren, wird ihm die motivierte Alex Fink – erfrischend frech gespielt von Salka Weber – zur Seite gestellt, was ihn ziemlich nervt. Denn die Kollegin macht ihre Arbeit sehr genau und stochert auch in Dorners Vergangenheit herum. Die dadurch entstehenden Reibereien ziehen sich als tragendes Element durch den Landkrimi.

Domplatz
Schon beim Lesen der ersten Fassung des Buches (Ralph Werner) sei Luser klar gewesen, dass er diesen Film machen möchte. „Denn der Dorner ist eine wahnsinnig spannende Figur, einer der mit einer unglaublich reichen Hintergrundgeschichte ausgestattet ist. Er ist einerseits Opfer und Täter, muss gleichzeitig und auf mehreren Ebenen ermitteln – auch gegen sich selbst. Insofern ist das ein sehr facettenreicher Charakter, der viel zu verlieren hat. So eine Figur zu spielen ist ein Geschenk“, sagt der 1980 in Graz geborene Schauspieler. Warum er in Filmen eher selten den Sunnyboy, den perfekten Schwiegersohn spielt, weiß er auch nicht so genau. „Das hat sich einfach so entwickelt“, sagt Luser, der bald ein neues Kapitel seiner Karriere aufschlägt. Denn der Burgschauspieler, der aktuell in „Kasimir und Karoline“ und „Der Menschenfeind“ an der Burg zu erleben ist, wurde vom künftigen Burgtheaterdirektor Stefan Bachmann nicht als festes Ensemblemitglied verlängert. „Eine Türe geht zu, eine andere auf“, blickt Luser nach vorne – und damit auch auf den Salzburger Domplatz, wo er bei den Festspielen in der „Jedermann“-Neuinszenierung den Guten Gesellen und den Teufel spielen wird.

Seine Kollegin Salka Weber kannte Luser vor den Dreharbeiten zum Landkrimi nur vom Hörensagen. „Salka dreht aber auch wahnsinnig viel in Deutschland. Und deswegen ist sie in Österreich noch nicht so bekannt. Das wird sich aber ändern“, ist er überzeugt.
Die in Wien geborene Schauspielerin gründete 2016 gemeinsam mit Alexander Pschill, Kaja Dymnicki und Julia Edtmeier das Bronski & Grünberg Theater in Wien und steht schon seit jungen Jahren vor der Kamera bzw. auf der Bühne. Über ihre Figur in „Dunkle Wasser“, die sie mit den beiden Regisseuren Arman T. und Arash T. Riahi erarbeitet hat, sagt die 35-Jährige: „Alex ist eine selbstsichere Ermittlerin. Nichts bringt sie so schnell aus der Ruhe“. Sie sei stolz darüber, dass sie als „erste schwarze Frau“ in eine Ermittlerinnen-Rolle der Landkrimi-Reihe schlüpfen durfte. „Es ist wichtig, unsere diverse Gesellschaft auch im Fernsehen authentisch abzubilden.“ Nicht nur deshalb ist der neue Fall aus Salzburg gelungen: Das Erzähltempo stimmt, die Geschichte ist von Anfang bis zum Schluss spannend. Neben gesellschaftlich brisanten Themen wie Femizide und Mattseer Nazi-Vergangenheit kommt auch der Humor nicht zu kurz.

"Dunkle Wasser": Regie: Arash T. Riahi und Arman T. Riahi, mit u.a. Christoph Luser, Salka Weber, Erwin Steinhauer, Thomas Mraz, Fritz Karl, Marie Faistauer, Peter Mitterrutzner und Susanne Michel. 30. Jänner, 20.15 Uhr, ORF1
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