Peter Klien über Nehammers "ZiB2"-Interview: "Ein denkwürdiger Auftritt"
"Gute Nacht Österreich" kehrt am Freitag auf ORF1 zurück. Ein kurzes Interview über den Re-Start, Quoten und warum der Kabarettist nun wieder wöchentliche Reportagen macht.
Nicht lachen, es wird ernst: Peter Klien ist nach einer langen TV-Pause, die ihm FIFA-Präsident Gianni Infantino verschafft hat, zurück mit "Gute Nacht Österreich" (Freitag, 23.10 Uhr, ORF1).
Heute, Donnerstag, ist wohl ein Feiertag für Sie. Es wurde Ihre Heimspiel-Arena, das Parlament, nach der Renovierung wiedereröffnet. Was für ein Gefühl ist das, wann gibt es den ersten Auftritt?
Peter Klien: Das ist ein großer Tag. Ein bisschen bin ich aber schon verärgert, weil die Eröffnung so gelegt wurde, dass es mir nicht möglich ist, live dabei zu sein. Denn in nur wenige Stunden beginnt schon unsere Aufzeichnung und da geht sich ein Beitrag zeitlich nicht mehr aus. Trotzdem ist das Gefühl an diesem Tag ein erhabenes. Das endgültige Glück, dass ich das Gebäude selbst betreten werde können, wird sich allerdings noch einige Wochen hinauszögern.
Man hat das Gefühl, auch die Politik freut sich auf die Rückkehr von Ihnen und von "Gute Nacht Österreich". Bundeskanzler Karl Nehammer hat mit großem Einsatz in der ZiB2 am Mittwoch versucht, es noch in Ihre Sendung zu schaffen. Hat sich dieser Einsatz gelohnt?
Da muss man zugestehen, es war wirklich ein äußerst ehrgeiziges Auftreten. Aber nachdem ich am selben Tag mit ihm und der gesamten Regierungsmannschaft eine persönliche Begegnung habe erleben, erfahren dürfen, wird nun dem in der Sendung der Vorzug gegeben. Es wird eine Reportage über die Regierungsklausur, also eine eigene Berichterstattung, zu sehen sein. In dem Fall muss dann leider die hochgeschätzte ZiB2 zurückstehen. Aber es war wirklich ein denkwürdiger Auftritt.
Auch beim Publikum ist die Vorfreude groß. Die Quoten Ihrer Sendung haben im vergangenen Jahr stark zugelegt. Was waren die wesentlichen Weichenstellungen dafür bei "Gute Nacht Österreich"?
Ich glaube, das wichtigste Element war die Veränderung des Sendeplatzes. Wir hatten einfach am alten Sendeplatz, der ja zunächst am Donnerstag war und dann am späten Mittwochabend parallel zur ZiB2 überhaupt keine Chance mit Polit-Satire. Das entsprechende Publikum war da im großen Stil abgesaugt. Für mich ganz wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass wir noch mit drei Ausgaben der alten Sendung am Freitagnacht-Sendeplatz – damals eher zufällig dort – bereits besser geworden sind. Die andere wesentliche Änderung war, dass ich einfach wieder jede Woche eine Reportage mache. Das hatte ich zwischendurch nicht getan und das war sicherlich ein Fehler.
"Gute Nacht Österreich" hat sich auf dem Sendeplatz Freitagnacht ziemlich gut entwickelt. Am Hauptsendeplatz kommt man auf durchschnittlich 277.000 Zusehende bzw. 18% Marktanteil. Noch bessere Nutzung in den jungen Zielgruppen: 20 % Marktanteil bei 12 – 49 Jahre; 23 % Marktanteil bei den 12- bis 29-Jährigen
Die Wiederholung im Rahmen der "DIE.NACHT"-Leiste am Dienstag (etwa 23.20 Uhr) wurde zuletzt gut angenommen: 115.000 Zuschauende bedeuten 12 % Marktanteil bei 12 Jahre und älter; auch hier ist die Sendung bei Jüngeren noch stärerk: 13% Marktanteil bei den 12- bis 49-Jährigen bzw. 11 % bei den 12 bis 29 Jahre
Gute Nutzung zudem auf den Social Media-Kanälen und auf YouTube (47.000 Abonnenten)
Sie hatten jetzt eine Verschnaufpause zwischendurch wegen der Fußball-WM. Wie haben Sie das genutzt? Gibt es Neuerungen, weitere Überlegungen und Ideen für die Sendung, die man vielleicht bald mal sehen wird können? Oder sagen Sie jetzt, "Gute Nacht Österreich" ist gut aufgesetzt, der Zug fährt?
Nein, wir haben diese Zeit genutzt, um ein bisschen Ideen zu spinnen und Experimente zu machen. Ich möchte jetzt allerdings nichts vorwegnehmen. Das wird man im Laufe der kommenden Wochen sehen können. Es sind das keine ganz großen Änderungen, aber doch da oder dort Weiterentwicklungen. Ich bin auch froh, wenn in der Show auch andere Gesichter wieder vor die Kamera kommen.
Das heißt, die Details gibt es erst nach Verabschiedung des Informationsfreiheitsgesetzes?
Ja. Nach einer entsprechenden "Gute Nacht Österreich"-Klausur werden wir zu deren Abschluss selbstverständlich mit allen wesentlichen Informationen an die Medien gehen – es kann aber auch sein, dass man das alles einfach im Fernsehen sehen wird können.
Danke für das Gespräch.
(kurier.at, sic)
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Aktualisiert am 13.01.2023, 11:24
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