Django reitet wieder – und hat viel Unheil im Gepäck

Django reitet wieder – und hat viel Unheil im Gepäck
Der Kult-Western „Django“ kommt als zehnteilige Sky-Serie.

Der Western hat seine goldenen Zeiten hinter sich. Krimi, Fantasy, Sci-Fi und Thriller sind längst an den Cowboys vorbeigezogen. Doch ganz ist das Genre nicht totzukriegen. Sky versucht sich nun (ab heute in Doppelfolgen) ausgerechnet an einem Kult-Klassiker des Italowesterns, der das Genre neu definierte.

Sergio Corbuccis „Django“ von 1966 hatte keinen über jeden Zweifel erhabenen Gesetzeshüter als Helden, sondern einen wortkargen, düsteren Rächer, der mit seinem in einem Sarg versteckten Maschinengewehr die Gegner reihenweise niedermähte.

Die Sky-Serie, geschrieben von Leonardo Fasoli und Maddalena Ravagli, beruht nur lose auf dem Original. Django (gespielt von Matthias Schoenaerts) hat vor Jahren bei einem Massaker seine ganze Familie verloren, nur seine Tochter hat überlebt, ist aber verschollen. Auf der Suche nach ihr gelangt er in das Dorf New Babylon, wo Außenseiter ein gleichberechtigtes Leben führen. Tatsächlich findet er hier die mittlerweile erwachsene Sarah (Lisa Vicari), die gemeinsam mit John Ellis (Nicholas Pinnock) die Kolonie gegründet hat.

Django

Nicholas Pinnock (Mitte) und Lisa Vicari

Doch Sarah hat wenig Freude mit dem Wiedersehen. Sie fürchtet, dass er nur Unheil im Gepäck hat (auch der Sarg taucht als Zitat auf). Allerdings droht das Unheil von woanders. Ellis’ Gegenspielerin Elizabeth (Noomi Rapace) tritt als gnadenlose Rächerin gegen Gottlosigkeit auf. Und ein Ölfund bringt nicht nur Segen mit sich.

Django

Franco Nero

Episch

Schoenaerts ist ein zeitgemäßer, emotionaler Django, dessen Vorgeschichte immer wieder in Rückblenden aufgerollt wird. Er ist aber nur eine von vier zentralen Figuren, zwei von diesen sind starke Frauen. Auch sonst ist die Serie – wie etwa der Netflix-Western „The Harder They Fall“ – sehr divers besetzt.

Erzählt wird das ganze durchaus episch, in starken Bildern. Die Figuren werden gut ausgeleuchtet, mitunter treten aber Längen auf.

Freuen darf man sich indes auf einen Gastauftritt des Ur-„Django“: Der 81-jährige Franco Nero ist ab Folge 4 zu sehen.

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