Die Oscars suchen Anschluss an Blockbuster

Publikumshits bekommen eine eigene Kategorie - das sorgt für Kritik in der Filmbranche

Nach schwachen Quoten will die Oscar-Academy den wohl begehrtesten Kino-Preis der Welt neu aufmöbeln. Und sorgt für Debatten. Künftig soll es eine neue Sparte („Popular Film“) zur Würdigung von Publikumshits geben. Wie die Filmakademie in Beverly Hills auf Twitter bekannt gab, soll die Oscar-Verleihung auch kürzer ausfallen. Die Show werde auf drei Stunden begrenzt, hieß es. Nach den neuen Plänen sollen einige (unwichtige) Preise im Dolby-Theater während der Werbepausen statt in der Liveshow ausgeteilt werden. Höhepunkte dieser Ehrungen würden dann in gekürzter Form in die weltweite Übertragung eingespielt.

Blockbuster vor

Der Grund für die neue Kategorie: Gelegentlich räumen Blockbuster wie „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Forrest Gump“ bei den Oscars ab. Doch meist werden nicht Kassenknüller, sondern Kritikerlieblinge nominiert. Im vergangenen März hatte es etwa der Horrorhit „Get Out“ unter die neun Anwärter in der Topsparte „Bester Film“ geschafft. Am Ende gewann das an den Kinokassen weniger erfolgreiche Fantasymärchen „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ die Königskategorie.

Einzelheiten über die geplante neue Sparte wollten die Oscar-Veranstalter erst später mitteilen, doch aus Hollywood gibt es bereits erste Kritik. Sorgen dürften sich vor allem die Filmschaffenden in Sparten wie Tonschnitt, Kurzfilm oder Make-up, denn die bisher live übertragenen Ehrungen in solchen Nebenkategorien sollen zur Zeiteinsparung beschnitten werden. Die 91. Oscar-Gala soll am 24. Februar über die Bühne gehen. Die Nominierungen werden am 22. Jänner 2019 verkündet.

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