Barbara Karlich: Das Talkshow-Aus „hat mich getroffen“

Für Wien und Burgenland wird Barbara Karlich heuer wohl wieder besonders fest die Daumen drücken. Denn ausgerechnet ihre beiden Heimatbundesländer sind bei der Wahl zum schönsten Ort Österreichs in der ORF-Show „9 Plätze – 9 Schätze“ bisher leer ausgegangen. „Somit leide ich für Wien genauso mit wie für das Burgenland“, sagt Karlich, die in Wien geboren wurde und im Burgenland lebt, im KURIER-Gespräch. „Vielleicht sind die Menschen in Wien und dem Burgenland einfach total großherzig und stimmen für die anderen Bundesländer ab, anders kann ich mir das nicht vorstellen“, scherzt sie. Gemeinsam mit Armin Assinger führt sie am 25. Oktober wieder durchs Finale der Sendung.
Bereits jetzt kann man Karlich aber auf der Streamingplattform Joyn im Gartenkrimi „Zuagroast“ sehen – als neugierige Nachbarin Elfriede Großschädl: „Ich hatte immer wieder kleinere Rollen im Film, oft auch Cameo-Auftritte, aber das war jetzt die erste Rolle, in der ich mich anders zeigen und mein komödiantisches Talent zur Schau stellen konnte. Was die Elfriede in dem Film trägt, würde ich privat nie anziehen. Ich würde zudem keine blitzblaue Wimperntusche verwenden.“ Die einzige Gemeinsamkeit zwischen Filmrolle und Darstellerin: „Wir sind beide Hundenärrinnen.“
Schauspielerin war auch der ursprüngliche Berufswunsch von Karlich: „Dann kam das Leben dazwischen. Ich habe alles gemacht, was ich eigentlich nicht unbedingt wollte: Ich bin zum Radio, obwohl das gar nicht der Plan war, aber es hat mir wahnsinnig gut gefallen. Zum Fernsehen wollte ich eigentlich auch nicht, weil ich mich nicht passend dafür gefunden habe.“
Lange habe sie sich für zu dick gehalten. „Ich habe immer mit meiner Figur gehadert, jetzt bin ich endlich in meinem Körper angekommen. Manchmal braucht man eine gewisse Zeit, um sich wirklich zu akzeptieren“, so Karlich. „Und dann habe ich 26 Jahre lang die längste Talkshow im deutschsprachigen Raum gemacht, preisgekrönt! Das hätte ich mir so nie gedacht.“

Barbara Karlich in "Zuagroast"
"Haben die Sendung sehr gerne gemacht"
Im Frühjahr wurde jedoch das Aus ihrer Show verkündet. „Ich muss zugeben, dass es mich getroffen hat, dass man diese Sendung einstellt. Wir haben sie sehr gerne gemacht und ich habe auch das Gefühl, dass die Menschen über all die Jahre gerne zu mir gekommen sind und mit mir geredet haben.“ Das Sehverhalten und die Budgetprioritäten hätten sich verändert. „Aber eine Tür geht zu, dafür öffnet sich eine andere.“ Nun freue sie sich auf ihr neues Format „Barbara Karlich unterwegs“, in dem sie Menschen zu Hause besuchen wird. „Und nach und nach tröpfeln auch Filmangebote herein.“
Zudem ist Karlich mit ihrem „Buchklub“ auf Radio Burgenland zu hören. Ob sie einen aktuellen Lesetipp hat? „,Bertha von Suttner auf Reisen‘ von Georg Hamann. Das liest sich wie ein Krimi“, findet Karlich. Verstört habe sie hingegen „Die Vegetarierin“ von Han Kang. „Also wenn ich etwas empfehlen darf: Nicht ,Die Vegetarierin‘ vor dem Schlafengehen lesen!“, sagt Karlich lachend, die auch Lektorin für Krimis ist. Und vielleicht auch bald dreifache ROMY-Preisträgerin? Gemeinsam mit Armin Assinger ist sie für „9 Plätze – 9 Schätze“ nominiert. „Natürlich würden wir uns wahnsinnig freuen, zu gewinnen. Es ist schließlich ein Wettbewerb. Der Armin hat sich als Skirennfahrer ja auch nicht an den Start gestellt und gedacht: Na geh, soll sich doch der Eberharter den Sieg ruhig holen“, schmunzelt Karlich.
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