Mauracher und der Dream-Pop

Mauracher und der Dream-Pop
Der Soundtüftler Hubert Mauracher stellt seine CD "Super Seven" live vor.

Auf Band zu machen, war ein Experiment. Aber am Ende habe ich mich mit der eigenen Musik nicht mehr identifizieren können.“ Deshalb ist Hubert Mauracher, einstmals Chef der Band Mauracher, mit seiner eben erschienenen vierten CD „Super Seven“ Solist geworden.
„Wir hatten schon 2009 die Vorläufer von ,Super Seven‘ fertig, ich habe mich damit aber unwohl gefühlt“, erzählt er im KURIER-Interview. „Denn wenn ich eine Songidee habe, habe ich auch eine genaue Vorstellung davon, wie die umgesetzt werden soll. Durch den Band-Input lief das aber natürlich in eine andere Richtung.“
Deshalb stoppte der gelernte Chefkoch das Projekt – aber nicht ohne große Gewissensbisse. Und die raubten ihm sogar die Lust an der Musik. „Etwas wegzuwerfen, in das andere so viel Gefühl gesteckt hatten, war hart. Aber ich habe es geschafft, mir mit der damaligen Sängerin Maja und auch allen anderen die Freundschaft zu erhalten. Trotzdem hat mich das so blockiert, dass ich zwei Jahre lang keine Musik machen konnte.“
Mauracher begann wieder zu kochen, versorgt jetzt vier Mal wöchentlich ein Ziviltechniker-Büro mit dem Mittagsmahl, braucht nicht mehr „auf Druck kreativ sein, um leben zu können“.

Vorhölle

Diese Freiheit brachte ihm die Freude am Musizieren zurück. Zusätzlich machte er den Pilotenschein und wurde vor vier Monaten zum ersten Mal Vater. Dass er für ,Super Seven‘ eine Art Dream-Pop geschaffen hat, sagt er, liege aber vor allem an „dem Gefühl bei der Fliegerei“. Denn obwohl die neuen Songs von Gitarren und Drums vorwärtsgetrieben werden und mächtigen Keyboardsounds unterlegt sind, haben sie immer auch eine schwebende, verträumte Atmosphäre. Zu der lässt Mauracher die neue Sängerin Sonia Sawoff über die mythische Bedeutung der Zahl 7 singen, über Tänzer im All, oder in „Gods“ über die Götter“.
„Ich halte ja schon lange Religionen mit ihrem Hang, Kriege anzufangen und die Menschen zu kon­trollieren, für das größte Übel unserer Zeit. Was wir brauchen ist nicht Religiosität, sondern Menschlichkeit. Der Anlass für diesen Song war aber, dass der Vatikan die Vorhölle abgeschafft hat. Da musste ich lachen: Da haben Leute daran geglaubt und dann sagt einer plötzlich, das gibt es nicht mehr?“

TOURDATEN:

16. 11. Innsbruck/ Treibhaus,
17. 11. Dornbirn/ Spielboden,
18. 1. 2013 Wels/ Schlachthof,
19. 1. 2013 Arge Salzburg

 

Die Single Coma aus dem Album "Super Seven"

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