Diesmal serviert Bruno ein Omelett mit Löwenzahn

"Martin Walker - Mein Périgord", "Aus der ORF/3sat-Reihe "Inter-City spezial"." Der Schriftsteller Martin Walker hat seiner Wahlheimat, der französischen Region Périgord, ein literarisches Denkmal gesetzt. Seine erfolgreichen Kriminalromane rund um den sympathischen Dorfpolizisten "Bruno" spielen in dieser Region und behandeln neben den Kriminalfällen die reiche Geschichte und die kulinarischen Spezialitäten des Périgord. Für die 3sat-Reihe "Inter-City spezial" führt Martin Walker an die Schauplätze seiner Romane und an die schönsten Plätze dieser Region.Im Bild: Martin Walker an seinem Schreibtisch. Vier ?Bruno?-Romane sind bereits auf Deutsch erschienen. Walker arbeitet am sechsten Roman auf Englisch. Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/Günter Schilhan. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Mit "Femme fatale" erscheint der fünfte Périgord-Krimi von Martin Walker.

In Erinnerung wird Inspektor Brunos fünfter Fall trotz schwarzer Kerzen und einem Pentagramm nicht bleiben.

Zwar freut man sich jedes Jahr auf Bruno, weil der erste und einzige (und obendrein unbewaffnete) Polizist der fiktiven Ortschaft Saint-Denis im richtigen Périgord so gut kocht – diesmal hat er eine Trüffel zu den Eiern gelegt, die absorbieren den Geschmack, und er macht daraus ein Omelett mit Löwenzahn.

So lieb füttert er die Hühner und hat nach dem Tod seiner Gigi (erschossen in Band vier) wieder ein Hündchen mit langen Ohren. Balzac heißt der Basset. Bruno schnallt ihn sich an die Brust, damit er mit ihm reiten kann.

Brunos Pferd heißt übrigens Hector.

Und die Gegend, in der die Romane Martin Walkers spielen ... so paradiesisch. Man gönnt dem Helden Sex und auch eine Ehefrau und viele Kinder, für die er dann alle Bratkartoffel machen kann. (Aber zuerst vier Minuten kochen, dann braten!)

Wangenküsse

Es würde in „Femme fatale“ durchaus genügen, wenn sich Bruno von jedem der 3000 Bewohner Seite für Seite einen Kuss auf die Wange drücken lässt und sich außerdem um den verarmten, verzweifelten Bauern kümmert, der im Suff Frau und Tochter geschlagen hat.

So etwas will man von Bruno klug geregelt wissen.

Aber der schottische Schriftsteller (und frühere politische Journalist für The Guardian) Martin Walker muss halt zeigen, was er alles drauf hat. Wie gut er immer mehr Ingredienzien unter einen Hut kriegt. Das kann Walker wirklich. Ein toller Konstrukteur ist er.

Deshalb treibt zuerst einmal nur ein Boot mit einer nackten Frau im gemütlichen Fluss. Sie hat das Pentagramm auf den Bauch gezeichnet bekommen.

Diesmal serviert Bruno ein Omelett mit Löwenzahn
In einer Höhle, wegen Vermarktung für die Touristen „Teufelshöhle“ genannt, liegt der abgeschnittene Kopf eines Ziegenbockes; und die Madonna wurde schwarz angemalt.

Und jetzt, tatarataaa, kommen hinzu: mehrere Prostituierte, ein Wirtschaftskrimi, eine falsche Krankenschwester, Waffengeschäfte mit dem Libanon, die ans Bett gefesselte einst berühmte Widerstandskämpferin mit dem Spitznamen „Die rote Komtesse“ und ihre ahnungslose Verwandte aus Hollywood, außerdem ein Exorzist, ein ermordeter Mopedfahrer, ein Labyrinth mit – Vorsicht, nicht draufsteigen! – Stalagmiten ... ist denn das die Möglichkeit?

Und ein Heftchen liegt diesmal bei, ein Reiseführer für eine Woche im Périgord. Die Croissants in Le Bugue – 3, rue République – sollen ganz fantastisch sein.

KURIER-Wertung: **** von *****

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