Martin Schläpfer „nicht mehr Chef, sondern Künstler“

Hört im Sommer 2025 in Wien auf: Martin Schläpfer
Der Chef des Wiener Staatsballetts gab sein Programm für die letzte von ihm verantwortete Saison bekannt

„Ich habe mich entschieden, nicht mehr als Chef zu arbeiten, sondern als Künstler.“ Mit dieser Ansage begründete Martin Schläpfer die Entscheidung, seinen Vertrag als Direktor des Wiener Staatsballetts nicht über 2025 hinaus zu verlängern. Es handle sich also primär um eine persönliche Entscheidung, auch wenn es für diesen Schritt selbstredend zahlreiche Gründe gebe. Dazu gehöre auch die mangelnde Probeninfrastruktur.

„Zwei Ballettsäle sind für das, was wir leisten, sehr wenig“, so Schläpfer. Bei seiner vorherigen Position in Düsseldorf habe er fünf Probenräume zur Verfügung gehabt.

Große Umbrüche

Auch sei er einer der letzten Choreografen, der noch riesige Compagnien wie das Staatsballett führe: „Die nächsten Jahre werden im Tanz große Umbrüche zeigen.“ Er habe „aber vor, bis zum Schluss Vollgas zu geben“, so Schläpfer, der am Dienstag die Pläne für seine vorletzte Spielzeit in Wien präsentierte. Es wird ein Kompendium zwischen Klassikern und Uraufführungen, das sich auf die beiden Häuser Staats- und Volksoper verteilt. Je zwei Premieren sind hier vorgesehen: An der Staatsoper am 23. Dezember „Shifting Symmetries“ und am 24. März 2024 „Die Kameliendame“. An der Volksoper am 12. November „The Moon Wears a White Shirt“ und am 8. Mai 2024 „Les Sylphides“, u. a. mit der Uraufführung einer Choreografie von Ensemblemitglied Adi Hanan.

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